Smart Magic
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Eines Tages bemerkt Tom¸ dass ein schwarzer Vogel ständig in seiner Nähe ist. Er geht sogar soweit zu glauben¸ dass der Vogel mit ihm spricht. Noch mysteriöser wird es¸ als er im Garten eine alte Münze findet und in einem Museum das Gegenstück dazu. Nun¸ Tom wäre kein guter Dieb¸ wenn es ihm nicht gelingt¸ sich die zweite Münze anzueignen. Und ist das noch nicht genug¸ öffnet sich ein Tor in eine andere Welt. Tom zögert nur kurz und geht hindurch. Schupps befindet er sich im Land der Magatai. Da besteht ein freies Steppenvolk¸ das unter dem Herrscher zu leiden hat. Alle Versuche¸ sich seiner Herrschaft zu entledigen schlugen fehl. Und nun kommt ein fünfzehnjähriger Weltengänger daher¸ eben dieses Volk zu retten. Der Versuch gestaltet sich ein wenig schwierig¸ da die Gegner magische Rüstungen tragen und sich als Seelenfresser herausstellen. Ausserdem hat sich Alex den Magatai angeschlossen und steht somit Tom als Gegner gegenüber. Die Lage wird verzwickt¸ als er das Mädchen Matani kennenlernt. Sie ist eine Läuferin und ebenso hübsch wie wild. Und vor allem¸ sie will sich den Gegnern stellen. Zur Not alleine. Soweit lässt es Tom aber nicht kommen.
Tom und Alex sind¸ vielleicht gerade wegen ihrer Herkunft und dem schlechten Leben¸ die sympathischen Handlungsträger. In ihre Rolle zu schlüpfen fällt jedem jungen Leser leicht und das Buch erweckt durchaus den Eindruck¸ für Jungen geschrieben worden zu sein. Erst relativ spät kommt der Identifikationspunkt für Mädchen¸ Matani¸ ins Spiel. Hier ändert sich aber auch die Rolle der beiden Jungs. Waren sie eben noch die ganz normalen Typen von nebenan¸ so werden sie in neue Rollen gedrängt. Sie müssen sich nicht nur mit der neuen Umgebung¸ sondern auch mit Kultur und Religion auseinandersetzen und das neue Rollenverhalten akzeptieren. Wenn man denn schon in die Rolle des Heilsbringers¸ der Auserwählten¸ des Prophezeiten gedrückt wird¸ muss man ihr auch gerecht werden. Der Fantasyroman bietet all das¸ was ein Roman benötigt. Stimmige Umgebung¸ sympathische Personen¸ den bösen Oberfiesling und weiteres mehr. Alles gut gemixt ergibt einen Abenteuerroman¸ der nicht nur bei jungen Lesern Gefallen findet. Auch der erwachsene Leser findet an dem Werk Gefallen. Christoph Hardebusch zieht alle Register und verdient wieder einmal mehr¸ viel Lob.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355