Sissi - Die Vampirjägerin
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Damit ist nicht nur das Leben von János verwirkt¸ sonder der Anfang eines recht abgedrehten und schrägen Romans gemacht. Claudia Kern beschreibt in den Scheusalsjahren einer Kaiserin eine Welt¸ wie sie natürlich nicht existiert. Der Roman ist ein Mittelding zwischen den aktuellen Vampirromanen und einem humoristischen Werk. Die Umdichtung des Lebens von Kaiserin Sissi¸ oder besser Elisabeth¸ wird geschickt angegangen und ebenso lesenswert zu Ende geführt. Durch arrangierte Hochzeiten¸ skrupellosen Auftragsmorden und subtile Beeinflussung werden die Adligen gefügig gemacht. Der willfährige Franz-Josef der I. darf nun mit Erlaubnis der Erzherzogin Sophie¸ einer alten Vampirin¸ heiraten. Auserwählt wurde Nene¸ die Tochter von Herzog Max von Bayern. Herzog Max ist selbst mit einer Vampirin verheiratet und Erzherzogin Sophie glaubt¸ Franz-Josef so weiterhin unter Kontrolle zu halten. Allerdings kommt es anders¸ als geplant. Franz-Josef lernt Sissi kennen. Herzog Max gehört zu einer Geheimgesellschaft¸ die als Vampirjäger unangenehm bei den Vampiren auffällt. Allerdings ist diese Geheimgesellschaft so geheim¸ dass niemand die wahre Rolle von Max kennt. Seine jüngste Tochter Sissi soll nun sein Werk fortführen. Ein unvorbereitetes Treffen zwischen Sissi und Franz sorgt dafür¸ dass sich die geplante Hochzeit mit Nene in Luft auflöst. Dies ist der Beginn einer wunderbaren Liebe. Zumindest in den entsprechenden Filmen mit Romy Schneider¸ die vor kurzen im Fernsehen wieder ausgestrahlt wurden. Claudia Kern sorgt aber dafür¸ dass die Leser etwas ganz anderes in den Händen halten. Kein Schmachtfetzen¸ in denen der Schmalz zwischen den Seiten hervorquillt¸ sondern ein Roman¸ der mit seinem überdrehten und schrägen Humor¸ seiner Spannung und ja¸ auch seiner Exzentrizität auffällt. Sissi – die Vampirjägerin: Scheusalsjahre einer Kaiserin entpuppt sich als augenzwinkernde Parodie. Ein unterhaltsamer Roman zwischen Schund¸ Humor und Horror.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355