Siren
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Ich kannte Venom als Eddie Brock in einem vorhergehenden Comic¸ nicht aber als Space Knight. Sein neues Ego ist nun Flash Thompson. Dieser versucht¸ trotzdem¸ dass er beide Beine verlor¸ sich als Wächter der Galaxis nützlich zu machen. Dabei ist der Start der Erzählung sehr rasant und man kann erst mal nicht die Situation einschätzen. Doch schnell stellt sich Flash Thompson als sehr sympathische Figur heraus¸ die den Symbioten Klynthar überstreifen kann wie andere Menschen ihre Pullover. Beide zusammen ergeben ein unschlagbares Team¸ dass sich mit sarkastischen Witzeleien immer wieder selbst auf den Arm nimmt. Der Symbiont¸ der die negativen Eigenschaften von Eddie Brooks hinter sich liess¸ stellt sich immer mehr¸ trotz befremdlichen Aussehens als positive Figur vor. In allen sechs Erzählungen ist es dem Autor Robbie Thompson gelungen die Handlungsträger überzeugend darzustellen und beiden ein eigenes individuelles handeln mitzugeben.
Venom: Space Knight ist eine gelungene Science Fiction Reihe. Neben der aktuellen Handlung¸ in der es um einen Bösewicht geht¸ der recht spät in Erscheinung tritt¸ gelingt es Robbie Thompson die Vergangenheit seiner beiden symbiotischen Protagonisten mit einfliessen zu lassen. Gerade die Leser¸ die die Vorgeschichte nicht kennen¸ werden dankbar dafür sein. Andererseits sind genügend Anspielungen an andere Serien und Helden enthalten¸ um Venom nicht allein im Universum stehen zu lassen¸ sondern im Zusammenhang mit anderen Serien der Marvelversums.
Neben der interssanten Handlung mit den zugehörigen Nebencharakteren¸ etwa dem selbstmordsüchtigen Roboter¸ ist es die Zeichnung¸ die ein Glanzlicht eines jeden Comics darstellt. Ariel Olivetti (mir fällt bei diesem Namen immer zuerst eine Schreibmaschine ein ist ein Könner seines Fachs.
Der Mann kann einfach alles¸ er malt mit Bleistift vor¸ zieht mit der Tusche hinterher und sorgt mit der Farbgebung für ein passendes Endprodukt. Zu erwähnen sei diesmal auch die Übersetzerin¸ die es sehr gut schaffte¸ den Akteuren die deutsche Sprache in den Mund zu legen. Auch hier blieb der Individualismus der einzelnen Personen erhalten.
Diese Serie macht eindeutig Lust auf mehr.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355