Silver Surfer: Requiem
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Silver Surfer: Requiem ist eine der besten Marvel Comics und als Einzelband für Neuleser und Fans gleichermaßen interessant. Ich habe die Figur immer gemocht¸ aber nicht so wie Dr. Strange. Sie sind unterschiedlich aufgebaut mit anderen Hintergründen¸ doch bleibt die einsame Figur¸ die auf ihre Art und Weise versucht¸ den Menschen zu retten. J. M. Straczynski ist einer der besten Autoren¸ denke ich nur an seine Fernsehserie Babylon 5. Er liefert hier eine seiner besten Erzählungen ab¸ die sehr gut in die Bilderwelt¸ durch Esad Ribic¸ umgesetzt wurde.
Norrin Radd¸ der Silver Surfer¸ wird sterben. Es ist das Ende eines beliebten Helden¸ der in seiner Redlichkeit ein Vorbild für viele Helden und Menschen war. Seine silberne Haut¸ die er einst als Herold des Weltenverschlingers Galaktuserhielt¸ löst sich langsam auf. Mit dem Verlust dieser Haut gehen aber auch seine Kräfte verloren. Der brilliante Wissenschaftler Reed Richards der mit den anderen Teilnehmern der Fantastischen Vier und mit dem Silver Surfer so viel erlebten¸ gibt ihm nicht mehr lange zu Leben. Vier¸ vielleicht fünf Wochen. Der Surfer akzeptiert sein Schicksal schweren Herzens und begibt sich auf eine Art Abschiedstour. Neben dem Planeten Erde¸ dem Schauplatz unzähliger Abenteuer führt ihn seine Reise zum Heimatplaneten Zenn-La und seiner Geliebten Shalla-Bal.
Voller Schwermut und stets mit der Undankbarkeit der Menschen bedacht versuchte er die Menschen kennenzulernen und zu verstehen. etwas¸ was selbst die besten Philosophen der Menschen nie schafften. Nun widerfährt ihm das Schicksal der Menschen¸ vom Schwächsten zum Einflussreichsten¸ dem niemand ausweichen kann. Er stirbt. Norrin Radd bekommt durch J. Micheal Straczynski und Esad Ribic einen gefühlvollen Abschied. Ein gelungenes Meisterwerk in Neuauflage¸ das bereits 2008 in der Reihe Marvel Graphic Novel Nr. 11 erschien und die ich damals verpasste. Bei diesem Abgesang auf einen Helden gehen Autor und Zeichner sehr würdevoll vor. Manche Dialoge klingen leicht schwülstig¸ aber dennoch bleibt die Geschichte eines. Ein gelungenes Werk. Möge er in Frieden Ruhen und nicht wieder aufleben¸ wie andere Superhelden.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355