Silo¸ Level: Exit
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Im letzten Teil der Trilogie¸ dem bereits erwähnten Exit¸ bricht Bürgermeisterin Juliette Nichols mit den seit Jahrhunderten geltenden Regeln und versucht die Bewohner für immer aus dem Silo zu befreien. Im Vordergrund steht jedoch erst einmal die Rettungsaktion der Überlebenden des benachbarten Silos. Sie lässt einen Zugang zu Silo 17 graben und ist sich nicht zu Schade¸ selbst Hand anzulegen. Damit zeigt sie zugleich ihren Gegnern¸ dass sie bereit ist¸ die Konsequenzen ihres Tuns zu tragen¸ falls deren Befürchtungen zutreffen.
Während jetzt in Silo 18 eine verzweifelte dramatische Rettungsmission für die Überlebenden des benachbarten Silos 17 anläuft¸ droht genau dieses Vorhaben zum Untergang der Bewohner zu führen. Denn die Herrscher von Silo 1 sehen darin einen Affront gegen die herrschenden Regeln¸ ja sie sind überzeugt¸ einer Rebellion gegenüber zu stehen¸ wobei sie gar nicht so Unrecht haben.
Etwa zur selben Zeit stösst Donald in Silo 1 auf die Wahrheit hinter dem gigantischen Projekt und muss erkennen¸ dass er selbst an einigen Ereignissen war direkt oder indirekt beteiligt war. In Zusammenarbeit mit seiner Schwester versucht er das Schlimmste abzuwenden. Doch hier steht ihm¸ Senator Thurman im Weg¸ der nicht bereit ist¸ etwas an den Zuständen zu ändern¸ sondern vor allem an seiner Machtposition festhalten will.
Wie schon in den Vorgängerbänden¸ versteht es Howey auch diesmal eine atemlose Spannung aufzubauen indem er den Leser durch immer wieder neue Wendungen an der Stange hält. In Exit überschlagen sich die Ereignisse wobei lediglich die drei Silos 1¸ 17¸ 18 im Mittelpunkt der Geschehnisse stehen¸ so als ob es die anderen 47 nicht gäbe. Gerade deshalb werden neue Fragen aufgeworfen¸ die nicht alle zur Zufriedenheit beantwortet werden.
Hugh Howey hat ein Werk geschaffen¸ intelligent¸ düster und dramatisch und mit hervorragender Erzählweise¸ die einem nicht nur in atemloser Spannung hält. Es gelingt ihm vielmehr einen authentischen Blick auf Menschen zu werfen¸ die sich in einer Ausnahmesituation befinden. Das Setting übte grosse Faszination aus¸ die mich dazu veranlasst¸ die Reihe zu Ende zu lesen¸ auch wenn seit der Erstauflage mehr als ein Jahr ins Land zog und das Buch nun als Taschenbuch vorliegt. Mit Silo schuf er eine spannende Ausgangsidee¸ die ich interessant genug fand¸ auch wenn sich das Buch stellenweise ein wenig zäh liest und die Spannung eher niedrig angesiedelt ist. Wie bereits erwähnt¸
Hugh Howey konzentriert sich auf einen kleinen Teil seines unterirdischen Universums. Es gäbe sicherlich noch mehr zu berichten und ich könnte mir vorstellen¸ dass weitere Bücher¸ zum gleichen Thema erscheinen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355