Silberne Augen
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der Krieg gegen die Noorai¸ die zwar zahlenmässig überlegen¸ aber technisch unterlegen waren¸ ist seit einiger Zeit vorbei. Die militärische Auseinandersetzung war hart und verlustreich auf beiden Seiten der kämpfenden Parteien. Die Menschen kolonisieren die Welten weiter und breiten sich im Universum aus¸ wie auch die Noorai¸ deren Lebensraum zu klein wurde. Scheint es jetzt so zu sein¸ dass Ruhe einkehrt¸ stellt die Menschheit bald fest¸ dass es nicht der Fall ist.
Kim Miland ist eine Kampfpilotin¸ die mit ihren Staffelkameraden gerade ihre Prüfung absolvierte. Ab sofort ist sie nicht mehr eine einfache Pilotin¸ denn ihre Staffel wurde ungewöhnlicher Weise zum Fähnrich befördert. Gleichzeitig werden sie zu einer fernen Basis am Rande des von Menschen besiedelten Gebietes abkommandiert. Genauso ungewöhnlich ist ihre direkte Unterstellung an den Captain der Basis. Der Grund stellt sich schnell heraus. Er will eine eingespielte Staffel wo sich die einzelnen Mitglieder blind aufeinander verlassen können. Sein zusätzliches Training ist hart und der Grund dafür sehr bald eindeutig.
Eine fremde Intelligenz¸ die nur als dunkle Wolke zu erkennen ist¸ entführt Menschen und gibt sie¸ vorerst¸ nicht wieder her. Auch Kim Miland und ihr Captain¸ Marvin Sooligoi werden eines Tages auf ihrem Patrouillenflug entführt. Während ihr Captain unbehelligt bleibt¸ wird Kim ausführlich untersucht und mit ihr Kontakt aufgenommen. Schon bald kann Kim die entführten Menschen und Kinder wieder zurückgeben lassen. Ein ehrgeiziger Commander liess jedoch den Transporter¸ mit 3.000 Kindern¸ abschiessen. Der Fehler wurde Kim in die Schuhe geschoben. Da die Entführungen von Kim jedoch zunahmen¸ wurde sie vor ein Kriegsgericht gestellt und in ein Bergwerk abgeschoben. Kim stand aber jederzeit mit einem der Ausserirdischen in Verbindung. Der Einfachheit halber nannte sie ihn Companion. Er war es auch¸ der ihre Augen operativ veränderte¸ damit sie die Ausserirdischen sehen konnte. Irgendwann wurde ihr Fall erneut bearbeitet und Kim freigesprochen. Kurz darauf war sie wieder im Einsatz. Die Noorai griffen wieder an. Aber die anderen Außerirdischen wollten nicht helfen. Weder ihnen noch den Noorai.
Der Roman hat ein wenig zu viel von den üblichen UFO-Entführungen an sich¸ die mir mit der Zeit gehörig auf die Nerven gehen. Andererseits war die Erzählung aber auch ausgesprochen erfrischend¸ weil sie nicht in das Klischee der üblichen Space Opera verfiel. Juli Lang wagte einen Eiertanz¸ der schliesslich erfolgreich gelang. Sie behielt in dem Roman immer die richtige Waage zwischen Entführungsopfer und Space-Heldin. Spannung an den richtigen Stellen und die letzten fünf Zeilen im Buch überflüssig. Ein Buch das ich möglicherweise noch einmal lesen werde. Im Urlaub.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355