Sherlock Holmes und der Sohn des Falschmünzers
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Tragödie um Archie Stamford endete im Tod von ihm¸ den sein Sohn¸ David Stamford¸ mit ansehen musste. Damals war David ein zehnjähriger Junge der den Mördern seines Vaters Rache schwor. Sherlock Holmes und Doktor John Watson waren damals die federführenden Ermittler und als Archie starb¸ ganz vorn dabei.
Dieses Ereignis ist nun Jahre her¸ David arbeitet auf den Londoner Hafendocks. Eines Tages erkennt er denjenigen wieder¸ den er für den Tod seines Vaters verantwortlich macht. Er folgt dem Mann bis zu dessen Heim in der Baker Street. In ihm reift ein Racheplan¸ als er Sherlock Holmes in seinen Ermittlungen in einem anderen Fall ins Handwerk pfuschen kann.
Der vorliegende Roman ist insofern nicht der klassische Sherlock Holmes¸ weil es hauptsächlich nicht darum geht¸ etwas aufzuklären¸ sondern wie David Stamford Rache nehmen will und wie Sherlock Holmes zuerst einmal nicht weiter kommt.
Michael Buttler als Autor hat noch weitere Hinweise auf die Originalabenteuer eingestreut und zeigt so¸ dass er nicht nur in der Lage ist¸ neue Abenteuer zu schreiben¸ sondern diese mit den Originalen zu verbinden. Diese Verquickung ist es¸ die den Roman um den Sohn des Falschmünzers noch ein wenig interessanter gestaltet.
Michael Buttler benutzt einen erfreulich lesenswerten Schreibstil¸ der es ermöglicht¸ den Band schnell zu lesen und sich danach zufrieden zurückzulehnen. Spannung und Abenteuer gehen Hand in Hand mit einem kniffligen Fall und man ist gern dabei¸ Sherlock Holmes und John Watson über die Schulte zu sehen.
Wer mehr von Michael Buttler möchte¸ der sollte¸ wenn die Möglichkeit besteht¸ eine seiner Lesungen besuchen.
Bereits zum fünften Mal durfte der Nauheimer Autor am Mittwoch den 7. Mai 2019 in der Gemeindebücherei seines Heimatortes zu Gast sein und seine Bücher vorstellen. Der Bankkaufmann war bereits in vielen Kurzgeschichtensammlungen präsent¸ die zum Teil für Preise nominiert waren oder gar Preise einheimsten. Neben den Kurzgeschichten schreibt er Romane. Zwei der Romane spielen Zurzeit von Johann Wolfgang von Goethe in Weimar. Daher nennt er seine „Kinder“ gern liebevoll Goethe-Krimis.
Arthur Conan Doyle konzipierte seinen Sherlock Holmes als Mann für knifflige Fälle. Gleich¸ ob es um kriminelle Bünde geht¸ um verschwundene Personen¸ Staatsgeheimnisse oder unerklärliche Todesfälle Sherlock löst jedes Problem. Assistiert von seinem treuen Freund Dr. Watson¸ sorgt er mit seiner exzellenten Beobachtungsgabe seit über hundert Jahren bei zahllosen Lesern in aller Welt für Staunen. Daher verwundert es nicht¸ wenn auch andere Autoren sich des beliebten Detektivs annehmen. So auch Michael Buttler. In seinem Roman aus der Reihe Sherlock Holmes neue Abenteuer¸ geht es um einen alten Fall¸ der abgeschlossen ist und dennoch aktuell wird. Denn in Der Sohn des Falschmünzers geht es um den Sohn des Falsschmünzers¸ den Detektiv Sherlock Holmes dingfest machte. Kein skrupelloses Schurkenstück¸ kein noch so raffiniertes Verbrechen¸ das der weltberühmte englische Meisterdetektiv Sherlock Holmes mithilfe seiner verblüffenden Kombinationsgabe nicht zu durchschauen vermöchte! Dieser Band Der Sohn des Falschmünzers greift eine Erzählung auf¸ in der Holmes¸ an Watson gewandt¸ an die Festnahme des Falschmünzers erinnert.
Die anwesenden Zuhörer lauschten gespannt der Geschichte des Ermittlerduos in der Gemeindebücherei. Wo¸ wenn nicht hier¸ wo das geschriebene Wort im Mittelpunkt des Interesses steht¸ ist der geeignetste Leseort?
Seine Lesung gestaltete der Autor wie ein kleines Theaterstück¸ als er die einzelnen Charaktere lebendig werden ließ. Mit verstellter Stimme¸ mal hoch¸ mal tief¸ ließ er die einzelnen Charaktere lebendig werden.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355