Sherlock Holmes taucht ab
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Sherlock Holmes findet in der der Nähe der letzten Leiche einen merkwürdigen Kasten. Das Metall ist selbst Holmes unbekannt und die Funktionsweise¸ der einem Kompass sehr ähnlich ist¸ kann er anfangs nichts abgewinnen. Als eine weitere Leiche gemeldet wird¸ verhält sich der geniale Privatdetektiv recht merkwürdig. Er wäre nicht Sherlock Holmes¸ wenn er nicht in kürzester Zeit einen Hinweis auf den Täter herausgefunden hätte. Er sendet Dr. Watson zur Besichtigung des Tatorts. Der stellt bei Mark Harris¸ dem Opfer die gleichen Wunden wie bei den anderen Leichen fest. Dr. John H. Watson nutzt die Gelegenheit¸ um sich als Detektiv zu beweisen. Er entflieht dem Alltag eines praktizierenden Arztes und kopiert recht erfolgreich die Methoden seines Freundes Sherlock Holmes. In der Wohnung des Toten werden bei der Durchsuchung merkwürdige Salben und seltsame Tinkturen gefunden¸ auf die sich Dr. Watson erst einmal keinen Reim machen kann. Bei der Obduktion der Leiche stellt er eine ungewöhnliche Verformung der Lunge fest. In die Baker Street zurückgekehrt¸ muss er feststellen¸ dass Holmes abgetaucht ist¸ zumindest aber nicht anwesend. Stattdessen macht Watson die Bekanntschaft mit Professor Randolph Summers¸ der mit dem Privatermittler verabredet war. Summers hat nur die Absicht¸ mit Holmes zu reden und bleibt gegenüber Watson sehr zurückhaltend. Watson findet dessen Verhalten erst einmal verdächtig und beschliesst¸ den Wissenschaftler zu beschatten¸ als der die Baker Street verlässt. Watson kann beobachten¸ wie sich Summers mit einem Fremden trifft. Am nächsten Tag will Watson Summers in dessen Hotel aufsuchen. Dort fällt ihm ein Brief in die Hände¸ in dem von Oreichalkos die Rede ist und nur auf Atlantis vorkommen soll. Er denkt sich¸ dass eventuell der seltsame Kasten aus diesem Metall bestehen könnte. Was dazu führt¸ darüber nachzudenken¸ ob es einen ganz bestimmten¸ mystischen und Legenden-umwobenen Kontinent wirklich gab. Atlantis. An Bord eines Unterseeboots führt sie die Spur zum sagenhaften Land¸ das seit Plato den Menschen in Kopf herum spukt.
Soweit so¸ so gut. Die Geschichte bleibt klassisch¸ bis sich Sherlock Holmes in das Abenteuer stürzt¸ dass ihn und Watson nach Atlantis führen soll. An dieser Stelle beginnt ein Abenteuer mit einem Fahrzeug¸ dass an die Nautilius von Jules Verne erinnert. Sören Prescher und Tobias Bachmann führten in der zweiten Ausgabe der Reihe Meisterdetektive ihren Holmes und ihren Watson in ihrem ersten Gemeinschaftswerk in ein phantastisches Abenteuer. Waren die Bücher von Arthur Conan Doyle ohne jegliche Phantastik¸ so lassen die beiden Autoren die Helden eine Reise antreten¸ die an Fantastik kaum zu überbieten ist. Tobias Bachmann und Sören Prescher erledigen ihre Geschichte hervorragend. Man entdeckt keine Spur von zwei Autoren an der schriftstellerischen Arbeit. Alles in allem eine unterhaltsame Lektüre für mich. Sherlock Holmes taucht ab liest sich flüssig¸ ja fast leidenschaftlich gut. Die Form und der Stil bieten eine gewisse Vertrautheit mit dem¸ was ich von Arthur Conan Doyle kenne und liebe.Mir hat der Roman gut gefallen.
Vielleicht sollte man noch ein Geheimnis verraten. Es gibt kein fünftes Kapitel. Welche Wahrheiten wurden hier verschwiegen und wer hat die Verlegerin gezwungen¸ das Kapitel verschwinden zu lassen?
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355