Sherlock Holmes Chronicles 80: Der grüne Dunst / Das blaue Licht
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Beginnen wir mit dem Titelbild. Hier werden die unheimlichen Aspekte der Handlung hervorgehoben. D er titelgebende grüne Dunst bildet die Konturen eines Skelett schädels. Das diffuse Licht und die restlichen Attribute des Bildes erzeugen die besondere Ausstrahlung. Störend nur der Aufdruck mit dem Bonushörspiel aus der Phantastik-Reihe.
Friedrich Metz¸ seines Zeichens Kunststudent in Dresden¸ beobachtet kurz vor der Schliessung des Grünen Gewölbes¸ Rauch der dort aufsteigt. Er trifft dabei einen Fremden¸ der ihn zum Ausgang begleitet. Kurz darauf sind sie Mittelpunkt eines Polizeiaufgebotes¸ das die beiden Männer eines Diebstahls bezichtigt. Ausserdem wurde ein Wachmann getötet und auch diese Tat wird den beiden Männern angelastet. Eine sehr unangenehme Situation¸ die sich jedoch bald klärt. Seltsamerweise will der Mann¸ der sich als skandinavischer Musiker ausgibt¸ diesen Fall selbst klären. Er erhofft sich dabei die Unterstützung von Friedrich M etz.
Abgesehen davon¸ dass es mir nicht logisch erscheint¸ dass der Student plötzlich mit Sherlock Holmes zusammenarbeitet¸ ist die Polizei der damaligen Zeit etwas zu einfach und harmlos beschrieben. Gerade Mordverdächtige wandern erst mal ins Gefängnis und bleiben länger.
Ansonsten ist die Geschichte eine typische Sherlock Holmes Erzählung¸ die nicht viel Neues bietet. Ein althergebrachtes Muster wird routiniert abgewickelt. Zwar bringt die Geschichte noch die ein oder andere Wendung¸ die jedoch vorhersehbar war¸ wurde doch darauf hingearbeitet.
Die Erzählung ist flüssig durchgespielt. Ein sehr schöner Zustand.
Das blaue Licht wurde als Bonus-Hörspiel gekennzeichnet. Mit der Aussage „Sherlock Holmes Phantastik“ soll darauf hingewiesen werden¸ dass hier mystische und übernatürliche Elemente enthalten sind.
Tim Knauer übernimmt die Rolle des Erzählers¸ aber auch die Rolle des Studiosis Friedrich Metz. Was mir jedoch fehlt¸ ist die Stimmung der damaligen Zeit. Sprache und Wortwahl sind mir zu modern.
Zusammengefasst kann man sagen¸ die z wei Episoden unterscheiden sie sich deutlich. Vor allem weil im Zweiten Hörspiel viele übernatürliche Aspekte vorhanden sind. Das gleiche gilt für die allgemeine Stimmung. Dies ist aber noch kein Punkt¸ der sich negativ auswirkt. Ihnen gemein ist¸ sie sind von den Sprechern gut vorgestellt¸ die Stimmen werden der Situation angeppasst und wirken natürlich und überzeugend. Die Musik und die Geräusche bieten eine gute Unterstützung der Sprache¸ ohne sich in den Vordergrund zu drängen¸ bzw. die Sprecher gar zu übertönen. Der Erzähler überzeugt mit seiner flüssigen und spannenden Erzählweise.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355