Sherlock Holmes 42: Der Tote im Extra-Waggon
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Umsetzung ist gelungen. Mir gefiel dabei¸ die Erzählstimme fehlt. Stattdessen befindet sich der Hörer direkt in der jeweiligen Szene. Man konnte sich beruhigt in den Sitz des Waggons zurücklehnen und Sherlock Holmes zusehen¸ wie er den Fall löst. Gerade weil das Hörspiel hauptsächlich im Zug spielt ist die Atmosphäre dicht¸ die Stimmung teils ernst¸ teils humorvoll. Als Hörer ist man somit stets mittendrin im Geschehen. Dies bemerkt man an den kleinen Konkurrenzkämpfen zwischen Lestrate und Watson¸ die um die Aufmerksamkeit Holmes buhlen. Kleine Seitenhiebe sprachlicher Natur und Schadenfreude sind dabei der Spass beim hören.
Spass hat auch Holmes. Für ihn ist die scheinbar der Vernunft widersprechende Tat eine neue Herausforderung.
Die Sprecher sind wieder einmal mit Freude dabei. Das hört man an der Sprechweise¸ den Umgang miteinander und das herein finden in die aktuelle Sprecherrolle. Gerade das Duo Holms / Watson bzw. Tennstedt / Bierstedt ist so eingespielt¸ die könnten wahrscheinlich auch ohne Textvorlage miteinander das Hörspiel stemmen. Auch Reichart alias Lestrate bildet einen sprachlichen Ohrenschmaus. Gerade der Konkurrenzkampf Watson / Lestrate wird von ihm gekonnt dargestellt.
Die Geräuschkulisse wurde wieder gut umgesetzt. Der Bahnhof zum Beispiel ist hervorragend dargestellt. Ob nun die Hektik im Bahnhof¸ der Gang durch den Waggon¸ die anderen Nebengeräusche. Einfach stimmend. In der Kombination mit der untermalenden Musik¸ die nie aufdringlich sondern ergänzend wirkt¸ ist alles gut.
Eine der besten Folgen der Reihe.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355