Sherlock Holmes 24: Das gelbe Gesicht
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Titania Medien legt nun die inzwischen 24ste Folge der Sherlock Holmes Reihe vor. Sie ist in der Absicht gemacht¸ möglichst Werkgetreu zu sein.
Jack Grant Munro ist nicht wenig erstaunt¸ eines Abends am Fenster seines lange unbewohnten Nachbarhauses ein unheimliches gelbes Gesicht zu sehen. Zudem beginnt sich seine junge Gemahlin seltsam zu verhalten. Ob Sherlock Holmes Licht in das Dunkel zu bringen vermag? (Verlagstext
Mr. Munroe ist eigentlich glücklich verheiratet. Seit kurzer Zeit benimmt sich Mr. Jack Grant Munroes Frau Effie sehr merkwürdig. Sie erzählt ihm nicht immer die Wahrheit und nimmt Abstand zu ihm. Das Verhalten seiner Frau lässt Mr. Munroe keine Ruhe und er beobachtet sie genauer. Zugleich sind neue Mieter in eines der benachbarten Häuser eingezogen. Seine Ehefrau geht dort ein und aus und er setzt ihr seltsamen Benehmen mit der Ankunft dieser Nachbarn gleich. Als er sie des-wegen zur Rede stellt¸ weigert sie sich¸ ihm alles zu erklären und bittet stattdessen um sein Vertrauen. Damit will sich Munro nicht zufriedengeben. Munroes Besuch bei Holmes entpuppt sich für ihn als Glücksfall¸ denn der Meisterdetektiv hat zurzeit nichts zu tun. So kommt ihm dieses Problem¸ das zur Lösung ansteht¸ gerade recht. Die meiste Zeit spielt in der berühmten Baker Street. Und hier kaut Holmes sichtlich unterfordert an dem Fall¸ den er nicht lösen wird. Dies wird leider bereits früh verraten¸ so dass die Spannung fehlt. Weil der Fall offensichtlich ist¸ die Lösung sehr einfach¸ kommt Holmes nicht darauf¸ denn er interpretiert mehr hinein als da ist.
Joachim Tennstedt als Sherlock Holmes spricht wie gewohnt souverän seinem Teil des Meisterdetektivs¸ genau wie sein Kollege Detlef Bierstedt als treuer Freund Dr. Watson. Dabei kommt es mir zugute¸ die Ausstellung Faces behind the Voices besucht zu haben¸ denn jetzt habe ich zumindest für Joachim Tennstedt¸ ein Gesicht. Die beiden Sprecher agieren auf gewohnt gutem Niveau. Es macht einfach Spa߸ den beiden zuzuhören¸ wenn sie ihren Disput austragen. Ähnlich gut spricht Regina Lemnitz als resolute Mrs. Hudson. Immer freundlich¸ immer etwas neugierig aber mit viel Versttändnis. Joachim Raspe als Mr. Munroe und Melanie Hinze als dessen Frau gefallen ebenfalls auf Anhieb. Beiden Stimmen hört man die Emotionen an¸ die man bei Schauspielern sonst sieht.
Marc Gruppe liefert einmal mehr ein gutes Drehbuch ab¸ nach denen die Sprecher überzeugend arbeiten. Seine Änderungen an der Kurzgeschichte sind minimal¸ und oft nur den Sprechern gewidmet¸ die als Hauptsprecher tätig sind. Marc überarbeitete manche Gespräche dahingehend¸ indem er andere Personen die Sätze sprechen lässt oder Dialoge aufteilt. Dies sind jedoch nur geringfügige Änderungen¸ die der Erzählung und dem Hörgenuss keinen Abbruch tun.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355