dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber.
Sir Arthur Conan Doyles Die fünf Orangenkerne erschien erstmals 1891 und fand seither viele Neuauflagen. Auch als Hörbuch / Hörspiel wurde die Geschichte umgesetzt. Die bewährt gute Qualität von Titania Medien verspricht jedenfalls wieder gute Unterhaltung. Mit nur einer begrenzten Anzahl von Sprechern ist dieses Abenteuer nicht nur gut besetzt¸ sondern zeigt auch¸ dass es möglich ist¸ ein Hörspiel durch Stimmen und Dialoge leben zu lassen. Es beginnt damit¸ dass John Openshaw auf Sherlock Holmes zukommt¸ einen anonymen Brief in der Hand¸ wie sein Vater¸ und Onkel Elias ebenfalls vor kurzem erhielten. Auch dort waren nur fünf Orangenkerne enthalten. Oberst Openshaw verkoch sich auf dem Dachboden seines Gutshauses¸ während sein junger Neffe sich Meisterdetektiv Sherlock Holmes wendet. Nun bangt John um sein Leben. Holmes schickt den jungen Mann sofort nach Hause und als Holmes und Dr. Watson das Gutshaus aufsuchen¸ um mit dem Oberst zu sprechen¸ ist dieser tot. In vielen Rückblicken gelingt es den Produzenten den Leser in die Zeit des Sezessionskrieges zu führen¸ wie auch in der britischen¸ viktorianischen Zeit eintauchen zu lassen. Leser und Sherlock Holmes können anhand der Hinweise verstehen¸ was es mit den fünf Orangenkernen auf sich hat und den Hinweisen folgen. Doch scheint wieder einmal mehr lediglich Sherlock Holmes die richtigen Schlüsse zu ziehen. Die fünf Orangenkerne ist wieder einmal ein solides Hörspiel der Titania Medien Crew. Ihnen gelingt es¸ den Kriminalfall von Sir Arthur Conan Doyle gekonnt in Szene zu setzen. Die Spannung baut sich langsam auf¸ wirkt aber auch hier eher unter-tourig. Musik und Geräusche passen sich der Erzählung an. Ich lese sehr gerne Bücher¸ doch das Hörbuch an Sprechern¸ Musik und Geräuschen ist sehr gelungen.
Dabei beginnt die Erzählung eher behäbig. Holmes¸ etwas schwermütig¸ beschäftigt sich mit seiner Verbrechenskartei¸ während ihn Watson besucht und für begrenzte Zeit bei ihm einzieht. Dies kann er nur machen¸ weil seine Frau zu Verwandten aufs Land gefahren ist. Dies ist der Moment¸ wo John Openshaw mit seinem anonymen Brief und den ominösen fünf Orangenkernen auftritt. Es beginnt ein Rennen gegen die Zeit. Holmes muss möglichst schnell den Fall auflösen¸ denn er kann nicht abschätzen¸ wie lang der junge Mann noch zu leben hat. Motiv und Täter tappen lange Zeit im Dunkeln und erst die Ermittlungen von Sherlock Holmes und Dr. Watson bringen Lichtstrahl für Lichtstrahl ins Dunkel um den Fall zu lösen. Dabei tasten sie sich Schritt für Schritt voran¸ um den Hinweisen zu folgen und ihre Schlüsse daraus zu ziehen. Natürlich ist es der Super-Ermittler Holmes¸ der die Lösung schliesslich findet.