Shadow March 4: Das Herz
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Prinz Barrick fällt in die Hände der heimtückischen Feinde und Prinzessin Briony ist gezwungen¸ aus der Burg Southmarch zu fliehen. Die beiden jungen Adligen befürchten¸ dass die Völker Eions zwischen den Armeen von Elben und des Herrschers von Xis¸ zerrieben zu werden. Endlich gelingt es Prinzessin Briony Eddon und Prinz Eneas¸ Burg Southmarch zu erreichen. Hier kann sie noch die Prophezeiung erfüllen¸ die besagt¸ dass sie ein letztes Mal ihren Vater zu sprechen¸ bevor sich dessen Schicksal erfüllt.
Prinz Barrick kämpft an zwei Fronten. Eine Front ist in seinem Geist¸ wo noch immer die Feuerblume versucht¸ seinen Geist auszulöschen. Allerdings hat er in Ynnir und seiner Schwestergattin Saqri Freunde gefunden¸ die ihm selbstlos zur Seite stehen.
Endlich ist er da¸ der vierte und abschliessende Band der Southmarch Saga. Tad Williams beschreibt die letzte grosse Schlacht um Burg Southmarch und beendet das letzte Kapitel seiner Saga in vielen Einzelheiten¸ was verständlich macht¸ warum die Trilogie aus vier Bänden besteht. Wichtig ist bei diesem Abschlussband¸ dass man die vorherigen Bände gelesen und sie noch gut in Erinnerung hat.Weil Tad Willams hier alle Handlungsstränge zusammenführt¸ wird die Geschichte sehr schnell und abwechslungsreich. Das zeigt sich vor allem darin¸ dass die Handlung sogar innerhalb von wenigen Abschnitten sich ändert und man plötzlich anderen Handlungsträgern gegenübersieht. Der Abschluss ist ein reines blutiges und brutales Schlachtengemälde. Es schien mir so¸ als wolle Tad Williams sich noch schnell ein wenig austoben und dem Leser mehr bieten als reine Abenteuer-Fantasy. Denn ehrlich¸ sein Roman-Epos unterscheidet sich vom Thema nicht von anderen Fantasy-Romanen. Der eigentliche Unterschied liegt in der spannenden Erzählweise¸ den glaubwürdigen Charakteren und der dichten Atmosphäre¸ die er erzeugt. Dem Autor ist die Geschichte wichtiger als die Handlungsträger. Diese können durchaus mal sterben¸ denn wenn er eine Geschichte erzählt¸ kann man nicht immer Rücksicht auf seine Helden nehmen.
Zusammenfassend kann man sagen¸ der Abschluss ist gelungen. Teils ironisch¸ teils provokant¸ wird die Geschichte um die Zwillingsprinzen zu einem Ende gebracht. Dabei gehen nicht alle Hoffnungen der Leser in Erfüllung und manch eine Überraschhung wird den Leser verblüfft zurück.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355