Seelenfänger
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Das Vereinigte Königreich 1856, Daniel der Junge vom Lande kommt in die grosse Stadt London um Geld für die Familie daheim zu verdienen. Aber ganz schnell wird deutlich, dass etwas im Herrschaftshaus nicht mit rechten Dingen zugeht. Die stumme Dienstmagd Neha aus Indien und die seltsamen van-der-Luugs verbergen die Geheimnisse, die sie aus Indien mitgebracht haben.Schon bald kommt Daniel dahinter, dass Neha an Neumondnächten zu einem blutrünstigen Monster wird. Aber ihr Blut hat heilende Wirkung und wird von den Herrschaften genutzt um die Cholera in London in Schach zu halten. Doch das Blut macht auch abhängig. Auf der Flucht vor Misshandlung und als Mörder verfolgt fliehen Neha und Daniel. Einziger Ausweg erscheint den beiden die Fluch nach Indien. Sie heuern auf einer Kriegsschaluppe der East India Corporation an und es geht auf die Reise nach Calcutta. Wird es ihnen gelingen, das Geheimnis um Nehas Herkunft zu lüften? (Verlagstext)
Mit diesem Verlagstext ist die ganze Geschichte des Buches erzählt, man muss es nicht mehr lesen. Das Ende des Buches ist zwar in sich stimmig, letztlich für mich aber unbefriedigend. Die endgültige Art des Abschlusses hätte nicht sein müssen. Dahingegen ist die Charakterisierung der handelnden Personen, Daniel und Neha, wie auch der Nebenfiguren gut gelungen. Mich haben diese literarischen Personen überzeugt. Sie wirken lebendig, passen in die Zeit, wenngleich die Sprache nicht dorthin gehört. Die Sprache ist modern, lehnt sich nciht an die damalige Zeit an. Leider muss man dazu sagen, denn wenn man sich die Mühe gemacht hätte, einen Roman aus dem Jahr 1856 zu lesen, hätte man einige Eigenheiten übernehmen und so den Roman interessanter gestalten können. Der Versuch, bei der Sprache Dialekt einzubringen wirkte etwas aufgesetzt und nicht einheitlich durchgeführt. Etwa wenn der Sprecher das "t" am Ende des Wortes verschluckt, aber in anderen Worten beibehalten wird. Doch das sind nur Kleinigkeiten, die mich störten. Insgesamt gesehen ein lesenswertes Buch.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355