| Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Da geht man unbedarft auf den Buchmessecon¸ der alljährlich zur Buchmesse stattfindet und denkt¸ besuch mal die Verlage¸ die hier ihre Kleinauflagen anbieten. Und dann der Schock! Schock! ist eine Kurzgeschichtensammlung des Autors Markus K. Korb¸ die beim Atlantis-Verlag erschien. Aufgemacht wie die alten Horror-Comics¸ die ich früher gern gelesen und gesammelt habe¸ finden sich in dem Buch dreizehn Kurzgeschichten. Der Horror ist durchaus erträglich¸ doch der Name Schock ist Programm. Das ambitionierte Projekt erscheint im Überformat. Das Überformat ist notwendig¸ um die passenden Zeichnungen zu den Kurzgeschichten ebenso passend darzustellen. Alles¸ was kleiner wäre¸ würde den Bildern viel von ihrer Eindringlichkeit nehmen. Das Buch ist nicht nur schön anzusehen¸ sondern lesenswert. Dreizehn Kurzgeschichten erwarten den Leser. Die Erzählungen passen sich dem Titelbild an¸ oder umgekehrt. Von der Aufmachung her passen beide hervorragend zu den Horrorcomics der 70er und 80er Jahre¸ wie auch den damals boomenden Horror-Heftromanen. Die Geschichten erstrecken sich thematisch von Geheimen Stützpunkten der Nazis in der Eifel über einen Geisterkutscher¸ der sich nachts aus dem Sumpf erhebt¸ der Fußballplatzwart von nackten Alien-Frauen bedroht wird¸ in einem leerstehenden Hotel merkwürdige Geräusche zu hören sind bis hin zu einem Jungen¸ der in einem Abwasserrohr stecken bleibt. Das verbindende Element der Erzählungen ist der Totengräber des Friedhofs der Finsternis¸ der jede einzelne Geschichte dem Leser zuträgt.Markus K. Korbs Geschichten erweisen sich keineswegs als einfach gestrickte Erzählungen für ein schwaches Gemüt¸ dass sich gar zu Gruseln weiss¸ sondern sind mehr als nur Gruselgeschichten. Die unvorhersehbaren Wendungen sorgen immer dafür¸ dass sich der Leser einmal mehr im Dunkeln nicht durch die Wohnung traut.
SCHOCK! hält¸ was es verspricht. Grusel vom Feinsten¸ in wohlgewählten Worten¸ die sich im Kopf festsetzen und dafür sorgen¸ sich immer wieder an die Geschichte zu erinnern. Vor allem im Dunkeln. Unterstütz werden die Worte durch zum Teil farbige Seiten¸ die der Künstler Christian Krank gestaltete. Wer die Bilder im Kopf hat und sich an die Worte erinnert¸ der … Da war doch noch …
