Schmerzmacher
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Hier macht der Autor aber erstmal einen großen Sprung. Hatte Clara im letzten Band doch im Kampf ihr ungeborenes Baby verloren¸ hat sie nun schon eine kleine Tochter mit ihrem Kollegen Mac Death. Das Buch beginnt mit der Taufe der kleinen Victoria¸ die schon die Kita besucht.
Gleichzeitig versuchen Clara und ihre Kollegen¸ ein paar seltsame Tötungsdelikte zu klären¸ die als Suizide getarnt wurden. Als an einem Seil¸ an dem ein Opfer erhängt wurde¸ die DNA von Ingo M. gefunden werden¸ ist Clara fassungslos. Ingo M. hatte vor 20 Jahren ihre kleine Schwester ermordet und ist seit langem selbst tot. Claras Kollegen haben die Leiche von ihm selbst identifiziert und es bestand nie ein Zweifel¸ das er verbrannt wurde. Wie aber kommen die DNA Spuren an die Tatorte. Bei den Ermittlungen kommt ausserdem heraus¸ das die sterblichen Überreste von Ingos Opfern nach den Beerdigungen aus den Gräbern geklaut wurden und auch nach deren Tot weiter geschändet wurden. So auch die von Claras Schwester. All dies ist fast mehr als Clara verkraften kann.
Mir war das alles ein wenig zu wirr und langatmig. Es geht hier hauptsächlich um Wirtschaftkriminalität¸ Bestechung und dunkle Machenschaften. Die Opfer rücken dabei sehr in den Hintergrund.
Gut gefallen hat mir der Schreibstil und das über jedem Kapitel der jeweilige Handlungsort beschrieben wird. So konnte ich der Story trotz Zeitsprünge und Szenenwechsel ohne Probleme folgen. Man erfährt wieder viel über die einzelnen Protagonisten und deren Beziehungen zueinander.
Das Ende wurde dann doch noch spannend und ich hätte¸ wie so oft¸ nicht gewusst¸ wer der Täter ist.
I m Thriller ist auch immer wieder vom "Namemlosen" die Rede¸ der versteckte Hinweise gibt. Um hier die Hintergründe zu verstehen¸ sollte man die Clara Vidalis Bücher in der chronologischen Reihenfolge gelesen haben¸ da einem sonst der rote Faden fehlen könnte. Auch wenn jeder Fall in sich abgeschlossen wirkt¸ hängen sie eben doch zusammen¸ was ja auch gut ist.
Geschrieben ist einzelne Phasen auch aus der Sicht des Täters¸ das mag ich immer besonders gern¸ das man auch hier viele Hintergründe besser verstehen lernt.
2012 eröffnete Final Cut die Reihe um Clara Vidalis¸ die bei der Berliner LKA in der Pathopsychologie für die schweren Fälle zuständig ist. Hier geht es auch schon um den Namenlosen.
2013 Seelenangst (Band 2
2014 Todeswächter (Band 3
2015 Der Totenzeichner (Band 4
2016 Skin (Band 5
2017 Tränenbringer (Band 6
Der Autor wurde 1973 in Bremen geboren und studierte Anglistik¸ Kunstgeschichte¸ Medienwissenschaften und General Management in Oldenburg¸ London umnd Barcelona. Heute lebt der Autor in Berlin. Susanne Giesecke
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355