Schatzinsel
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
In einem englischen Gasthof in der Nähe von Bristol lebt der junge Jim Hawkins mit seiner Mutter¸ die das Haus allein führt. Eines tage quartiert sich der alte Seemann William Bill Bones ein. Jim findet bald heraus¸ dass Bones vor dem Einbeinigen Angst hat. Eines Nachts wird Bill von einem anderen Seemann¸ genannt der schwarze Hund¸ aufgesucht. Nach diesem Besuch stirbt Bill an einem Schlaganfall. Kurz darauf überfällt der blinde Bettler Pew mit ein paar seiner Spiessgesellen das Wirtshaus. Mutter und Sohn¸ der die alte Kiste von Bill mit sich nimmt¸ können gerade noch im letzten Moment fliehen. In Bones Päckchen befindet sich die Schatzkarte des legendären Captain Flint. Jim berichtet doktor Livesey und dem Friedensrichter Squire Trelawney von dem Fund. Beide sind bereit eine Expedition auszurüsten. Das Expeditionsschiff soll die Hispaniola unter Captain Smollett werden. Da aber noch Leute fehlen¸ findet sich bald die halbe Mannschaft des ehemaligen Captain Flint an Bord¸ die ebenfalls hinter dem Schatz her sind. Vor allem der einbeinige Schiffskoch Long John Silver hat es Jim Hawkins angetan. Aber während der langen Fahrt¸ versteckt in einer Apfelkiste¸ hört Jim¸ wie sich die Männer um Long John Silver für eine Meuterei bereit halten.
Auf der Insel angekommen¸ begibt sich Jim unbemerkt auf selbige wo er einen alten Hinterbliebenen von Flints Mannschaft trifft. Ben Gunn. Bald spitzt sich die Lage zu und die wenigen Getreuen der Schiffsführung verschanzen sich in einer Blockhütte. Der Angriff der Piraten verlangt Verluste auf beiden Seiten. Inzwischen ist auch Jim zur Hütte zurück gekehrt und berichtet von Ben Gunn. Ihn hält aber nicht viel dort und so verschwindet er wieder heimlich. Dabei wird er von dem Piraten Hands verfolgt¸ kann ihm jedoch entkommen. Jim gelingt es auf die Hispaniola zurückzukehren. Allerdings trifft er wieder auf Hands und kann ihn in Notwehr erschiessen. Dann kappt er die Ankertaue und das Schiff treibt ausser Sicht der Piraten. Mit sich und der Welt zufrieden kehrt er zu seinen Freunden im Blockhaus zurück und muss feststellen¸ dass hier nur noch Piraten hausen. Der Doktor und die Freunde sind verschwunden. Silver verhindert¸ dass Jim sofort vom leben zum Tode befördert wird¸ soll dafür aber sofort seines Amtes enthoben werden. Zu aller Erstaunen legt er jedoch die Schatzkarte vor. Jim wird gefesselt und mitgeschleppt¸ als es auf den Weg zum Schatz geht. An der entsprechenden Stelle finden sie ausser einem zwei-Guineeenstück nichts. Dafür werden sie vom Doktor und dem Friedensrichter angegriffen¸ die mit Ben Gunn einen Hinterhalt gelegt hatten. Der Teil der Piraten der noch fliehen kann¸ führt diese Tat auch sofort durch. Lediglich Long John Silver bleibt bei Hawkins zurück. Den grössten Teil des Schatzes hatte Ben Gunn bereits ausgegraben und daher war es kein Problem¸ den Piraten die Schatzkarte auszuhändigen. Mit Ben Gunn schaffen sie den Schatz auf die geborgene Hispaniola. Während eines Zwischenstopps kann Silver mit einem Teil der Beute fliehen. Der Rest wird unter den überlebenden Expeditionsteilnehmern aufgeteilt. mit seinem Teil kann sich Jim seine Ausbildung finanzieren.
Das ist also nun der allseits bekannte Hintergrund der Schatzinsel. Immer wieder treffen wir seither auf das Thema¸ ein Junge findet einen Schatz. Mit von der Partie sind immer ein Doktor¸ der den wissenschaftlichen Hintergrund für alles in der Erzählung bildet und einen Kapitän¸ der die seemännische Erfahrung mitbringt. Als Robert Louis Stevenson seinen Roman schrieb¸ konnte er nicht wissen¸ dass er damit berühmt wurde. Gleichzeitig erfand er damit den Piratenroman neu.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355