Schattenschrei
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Nach und nach schaltet der geheimnisvolle Drahtzieher Jürgen Rudloffs beste Leute aus.
Noch weiß niemand¸ was der Magier wirklich vorhat. Erst als weitere erschreckende Vorfälle die Öffentlichkeit in Panik versetzen¸ beginnt Rudloff zu ahnen¸ dass dessen grausamer Plan dazu angetan ist¸ eine weltweite Katastrophe heraufzubeschwören. (soweit der Klappentext)
Wolf Krüger ist als neuer Mann in das Team von Jürgen Rudloff und Gerald Wilden eingestiegen. Seither hat er aber auch furchtbare Träume und das Unterbewusstsein scheint zumindest negativ auf ihn einzuwirken. Er war nach dem Alptraum fast so weit¸ dass er seine eigene Familie umbringt. Der dritte Mann der Abteilung hat heftigste Probleme seit er der ermittelnden Einheit des BKA beitrat.
Wenig später werden die Polizisten Thomas Schmidt und Silvia Wollenweber zu einem Tatort gerufen¸ an dem ein Apotheker behauptet¸ besessen gewesen zu sein. Die Attacken gehen weiter¸ denn auch Gerald hat das Problem¸ besessen zu sein. Ausgerechnet auf Nikolai sticht er mit einem Schwert ein.
Ein Mensch wird in der Eifel ermordet¸ grausam nach einem unbekannten Ritual und weil man in Euskirchen damit nicht ganz klar kommt¸ wird Rudloff mit seinen Kollegen gerufen. Doch der Mann vom BKA erkennt¸ dass er und seine Kollegen eher Spielfiguren sind und nicht so sehr Spieler.
Dies sind jedoch erst die Beginnenden Auswirkungen. Es ist nicht nur die Welt der BKA-Mitarbeiter die ins Wanken gerät¸ es ist die Welt selbst¸ die am Abgrund steht.
Nach den Romanen WOLFSHERBST und DÄMONENDÄMMERUNG ist dies der dritte Roman um die okkulte Ermittlungsgruppe beim Bundeskriminalamt. Die Idee mit Geisterjägern ist seit den Heftromanen der siebziger und achtziger Jahre nichts besonderes. Es gelingt Georg Miesen einen spannenden Roman zu schreiben¸ der vor allem durch die regionale Nähe sehr Wirklichkeitsgetreu wirkt. Die Spannung um die Tarot-Motive wird schon mit dem ersten Kapitel stetig aufgebaut. Manchmal ein wenig aufgebauscht¸ aber dennoch¸ ich kann mich nicht beklagen. Idee und Umsetzung gefallen mir ausgesprochen gut. Mit einer kleinen Einschränkung. Der Epilog war überflüssig¸ denn nun muss ich befürchten¸ dass die nächsten Romane mit einem Dutzend neuer Personen ausgestattet werden. Da bekomme ich Angst¸ dass die Abenteuer auf ein Niveau von Heftromanen abgleiten. Doch bis dahin wird noch etwas Zeit vergehen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355