Saturn
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Da fällt gerade der eitle Malcolm Eberly auf. Er wird aus dem Wiener Knast entlassen um als verdeckter Wiederstandskämpfer und Saboteur zu arbeiten. Als ein Handlanger der 'neuen Moralität' soll er die fünfte Kolonne darstellen. Ziel des Kriminellen soll sein¸ die Macht aus den Händen des wissenschaftlichen Führers¸ Professor Wilmot¸ zu reissen. Die grosse Masse Menschen soll¸ als Ziel der Herrschenden der Moralität¸ als Versuchskanninchen dienen. Malcolm selbst verfolgt andere Ziele. Dabei bewegt er sich auf sehr glattem Parkett. Seine Mitkämpfer¸ wie der Fanatiker Oberst Kananga oder die Verbindungsfrau zur Moralität¸ Morgenthau¸ wissen bislang nichts davon. Dann gibt es noch die junge Frau namens Susan¸ genannt Holly¸ Lane¸ die eine Verehrerin von Eberly ist. Ihre Schwester Pancho hat jedoch bedenken. Sie kann zwei Bekannte bitten¸ ein Auge auf die Schwester zu werfen und sie aus dem Hintergrund zu behüten. Aber wer auch immer mit 'Sonderaufgaben' in der Erzählung betreut ist¸ er¸ oder sie¸ erkennt bald¸ dass es im Hintergrund grosse Machtkämpfe gibt. Der eigentliche Leiter der Expedition ist Professor Wilmont¸ der jedoch gegenüber allem¸ was ihn nicht persönlich interessiert¸ ablehnend gegenübersteht.
Ben Bova schrieb einen spannenden Roman um eine zur Zeit brisantes politisches Thema. Seine Personen sind gut dargestellte Handlungsträger¸ die nicht unbedingt einem Klischee entsprechen. Es ist eine politische Science Fiction¸ die ich in dieser Art nicht von amerikanischen Autoren gewohnt bin. Mit seinem neuen Roman aus dem Sonnensystem schreibt Ben Bova sich in das Herz des 'intellektuellen Science Fiction Fan'. Der Entwurf für seine Erzählungen sind alle sehr ähnlich. Man nehme eine Handvoll Menschen¸ es können auch ein paar mehr sein¸ und bringe sie in eine Lage¸ aus der sie nicht entkommen können.
Ben Bova wurde 1932 in Philadelphia geboren. In Amerika zählt er zu den bekanntesten Autoren und mit seinen 'Sonnensystem-Romanen' macht er sich einen guten Namen im guten alten Deutschland. Sein Studium als Journalist und die Arbeit als Redakteur wissenschaftlicher Zeitschriften befähigt ihn nicht nur spannende Romane zu schreiben¸ sondern sie auch mit wissenschaftlichen Kenntnissen erfolgreich aufzuwerten. Aber es ist nicht nur die politische SF¸ die mich an diesem Roman fesselt. Der Roman bietet gute Unterhaltung und mit dem Auffinden einer neuen Gattung Lebewesen wird es sogar richtig spannend.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355