Satans Schatten
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Verzweifelt jagen sie zusammen der Ursache nach und werden plötzlich selbst erbarmungslos verfolgt. Von der tödlichen Präzision ihrer Jäger entsetzt stellen sie fest¸ dass sie sich in der Gewaltr eines geheimnisvollen Psychoterrors befinden. Immer heftiger spüren sie die wahrhaft bittere Ohnmacht gegen eine unfassbare Bedrohung anzukämpfen¸ ohne Aussicht auf einen Ausweg. Sie sind praktisch schon tot. Aber kann es überhaupt schlimmer kommen¸ als zu sterben? Ja¸ das kann!
Denn Satans Schatten sind überall. Sie greifen unbarmherzig nach ihren Seelen und handeln dabei grausam¸ brutal und absolut Gefühlskalt. Sie kleben hautnah an ihnen¸ lassen sie ahnungslos in ihrem Netz zappeln und machen sie auf schockierende Art heimtückisch fertig. Wie soll das jemand ohne die Hilfe eines schützenden Engels überleben?
In der Kur¸ während der Essenszeit dreht Rian Tryback durch¸ kreischt wie wild rum¸ weil das Essen nicht so ist¸ wie es sein soll¸ weil er sich in der Kur langweilt und sonst keine Herausforderungen findet. Als ehrgeiziger Unternehmer steht er tagtäglich vor Entscheidungen und hier findet er nur Langweile vor. Der Nährboden unzufriedener Menschen ist genau das¸ was ein ein phantastischer Krimi benötigt. Hinzu kommt dann recht schnell ein zweiter Mann¸ der sich als Freund und Leidensgenosse ausgibt. Zu zweit lässt sich das Leben gewiss besser ertragen.
Die recht einfach gehaltene Umgangssprache¸ in der das Buch geschrieben wurde¸ gefällt mir gar nicht¸ aber das ist Geschmacksache. Vielleicht mag es jemand¸ wenn von Geld als Kohle und Money gesprochen wird. Wenn viele Begriffe einfach zu aufgesetzt wirken. So wie das Buch geschrieben wurde¸ habe ich noch niemanden sprechen hören. In seinem Nachwort schreibt der Autor: Je älter wir werden¸ desto mehr müssen wir lernen¸ im Leben bewusster loszulassen.
Genau das habe ich mit dem Buch getan. Es kommt nicht sehr häufig vor¸ dass ich ein Buch nicht zuende lese. Aber spätestens wenn man am Sonntagabend etwas zu essen bekommt¸ als erste Mahlzeit des Abends und die Leute hauen mit Heisshunger rein (um mal im Jargon zu bleiben ist es für mich schon befremdlich¸ da doch kurz vorher drei Menschen aus deren Mitte starben. Das Buch¸ obwohl flott geschrieben bleibt mit seinen über 600 Seiten doch oberflächlich. Die Personen werden beschrieben¸ doch das war's. Ihnen fehlt das Leben. -
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355