Sanctum
Sanctum ist die Fortsetzung von Ritus und beginnt dort¸ wo der Vorgänger endet. Wieder einmal wird die Handlung in zwei Zeitebenen geschildert.
Im Jahr 1767 ist Jean Chastel immer noch auf der Suche nach der wirklichen Bestie. Nachdem seine Söhne und sein Freund der Jagd zum Opfer gefallen ist¸ befindet er sich nun allein auf der Reise. Dabei findet er seine große Liebe¸ die Äbtissin Gregoria wieder. Sie konnte den Flamme des Klosters entkommen und hält sich nun vor dem Legaten des Papstes versteckt.
Jean will nun dem Hinweis nachgehen¸ dass sich die Bestie nach Rom abgesetzt hat. Gregoria soll eigentlich in ihrem Versteck bleiben¸ doch sie macht sich ebenfalls auf den Weg. Sie will dem Papst von den Taten seines Legatus berichten und gleichzeitig ihr Mündel befreien. Doch der Papst empfängt sie nicht. Stattdessen trifft sie einen geheimnisvollen Bischoff¸ der sie mit einen neuen Aufgabe betraut. Sie soll ein geheimen Orden aufbauen¸ der die Bestien jagen soll. Dafür soll die ihr Mündel zurückbekommen.
Auch Jean trifft in Rom ein und wird in den Aufbau des Ordens eingebunden. Er bildet eine kämpfende Einheit aus und dieses muss gleich ihr Können unter Beweis stellen. Die Jagd auf die Bestie in Rom weiter¸ doch plötzlich tauchen neue Probleme und Feinde auf.
Im Jahr 2004 ist Eric von Kastell auch nach Rom gereist. Er will seine große Liebe Lena¸ die im ersten Band Ritus von der Bestie angefallen wurde und somit infiziert ist¸ aus den Händen der geheimnisvollen Schwesternschaft des Blutes Christi befreien. Mit Hilfe seiner Halbschwester kann er den Kontakt herstellen und die Schwesternschaft will Eric sogar helfen. Im Gegenzug für das Wiederbeschaffung des Welpen der Bestie werden Lena und Eric¸ der ebenfalls unter der Werwesenkrankheit leidet geheilt. So reist Eric in Begleitung einer Nonne wieder nach Kroatien und macht sich auf die Suche.
Wie auch beim ersten Teil wechseln sich die beiden Zeitschienen ab und man erfährt beim Lesen wie die vorankommt. Durch die Verlagerung der Handlung in die Stadt Rom¸ kommen die beiden Handlungsstränge immer mehr Parallelen. Es bildet sich eine Verbundenheit zwischen Jean und seinem Urenkel Eric. Gerade Eric durchlebt einen starken Wandel. War er in Ritus noch der strahlende Held¸ der alles mit Gewalt und Tricks löst¸ so wird er in Sanctum immer mehr zum gefallenen und tragischen Helden¸ der seiner Liebe nachjagt und zum Spielball der Geheimbünde wird. Gerade die Geheimbünde geraten in diesem Band mehr in der Vordergrund¸ doch das ist in der heutigen Zeit ein wichtiger Bestandteil eines Romanes.
Das Taschenbuch hat einen Prägedruck des Titels und jedes Kapitel wird mit einer Illustration eingeleitet bzw. unterlegt.
Fazit:
Sanctum ist ein gelungener zweiter und abschließender Teil. Die Figuren erfahren noch einmal einen interessanten Wandel und die beiden Handlungsstränge werden endlich auch miteinander verknüpft. Spannend von Anfang bis Ende.
Autoreninfo:
Markus Heitz¸ geboren 1971¸ studierte Germanistik und Geschichte und lebt als freier Autor in Zweibrücken. Sein aufsehenerregender Erstling "Schatten über Ulldart"¸ der Auftakt zum sechsbändigen Epos "Ulldart ‐ Die Dunkle Zeit"¸ wurde mit dem Deutschen Phantastik Preis 2003 als "Bestes Roman-Debüt National" ausgezeichnet. Seit dem sensationellen Bestseller "Die Zwerge" gehört Markus Heitz zu den erfolgreichsten deutschen Fantasy-Autoren. Auch dieser Roman ist für den "Deutschen Phantastik Preis" 2004 in der Kategorie "Bester Roman National" nominiert¸ Markus Heitz ist als "Autor des Jahres National" auf der Hotlist
Eine Rezension von: Thomas König