Saint Netzwerk
Im Roman das Saint Netzwerk taucht der Leser in das Leben der fünfzehnjährigen Mira ein¸ die irgendwo in einer einsam gelegenen Siedlung im Norden Britanniens lebt¸ die vom Betrieb und der Wartung von Wassergeneratoren lebt. Bei einem morgendlichen Dauerlauf wird Mira Zeugin eines kaltblütigen Mordes¸ der Ihr Leben für immer verändern soll. Obwohl ihr Freund den Mord als notwendigen Zwischenfall zwischen der Polizei als Täter und einer Verbrecherin erklärt¸ kann Mira ihr Mißtrauen nicht abschütteln und ein Fundstück am Tatort¸ gibt ihren Zweifeln zusätzliche Nahrung. Auf der kleinen Papierkugel¸ die wohl die Tote mit sich brachte findet sie mehrere Frauennamen - darunter ihren¸ mit dem Namen ihres Freundes als "Wächter" betitelt.
Die einstmals rauhe aber heile Welt zerbricht nach und nach. Mira stellt die Adoption ihrer Eltern in Frage und mißtraut zusehends ihrem Freund bis sie sich schließlich zur Flucht in die Großstadt entschließt¸ um dem Geheimnis ihrer Herkunft auf die Spur zu kommen.
Ein Wettlauf um Leben und Tod beginnt¸ denn Mira ist kein einfaches Mädchen und ihre bloße Existenz kann das gesamte Saint-Netzwerk zerstören.
Die Geschichte spielt in einer fiktiven Zukunft unserer Erde¸ vermutlich einige Jahrhunderte entfernt. Grosse Teile Europas sind einer Flut anheim gefallen und überflutet oder verwüstet. Die Menschen sind in zwei Lager gespalten¸ Ideale - genmanipulierte Auserlesene¸ quasi die adelige Elite und die Räudigen - genetisch unbehandelte und auf normale Weise geborene Menschen. Klonen ist zwar strafbar¸ aber die adeligen Familien gehen dieses Risiko ein¸ um ihre Macht zu sichern...
Technisches
Patrick Cave hat einen sehr lebendigen und fesselnden Schreibstil. Das Buch ist als Jugendbuch empfohlen¸ aber das sollte erwachsene Leser nicht vom Lesen abhalten. Trotz der Einstufung ist das Buch doch an vielen Stellen brutal-realistisch geschrieben. Da ich eine unlektorierte Vorabversion zu Verfügung hatte¸ kann ich keinen Hinweis zum Lektorat der Kaufversion geben.
Fazit:
Patrick Cave hat im Saint Netzwerk einen Haufen Kritik an der modernen Gesellschaft¸ Weltpolitik und Forschung verarbeitet. Der Roman ist sicherlich eine mögliche Zukunft der Menschheit¸ in der die aktuellen Umweltsünden den Menschen größtenteils in die Knie gezwungen haben und der Mensch¸ statt mit einer Front ums Überleben zu kämpfen¸ weiterhin an der Zweiklassengesellschaft festhält und die Natur einmal mehr im Bereich der Genetik herausfordert.
Trotz all diesem dystopischen Ballast¸ mcht der Roman sehr viel Spass¸ denn es handelt sich um einen spannenden roten Fadne¸ der den Leser quer durch den Band schleift
Eine Rezension von: Dogio http://www.drosi.de