Saga des Drachenkönigs 1: In der Halle des Drachenkönigs
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
König Eskewar¸ der Drachenkönig¸ zieht gegen die Barbaren in den Krieg. Er will sein Land vor den unzivilisierten Völkern schützen und überlässt in dieser Zeit den Thron seinem Bruder Prinz Jaspin. Damit liegt die Herrschaft über das Land Mensador in der Hand des Mannes¸ der König anstelle des Königs sein will. Ihm zur Seite steht der Schwarzmagier Nimrod¸ der unter anderem in der Lage ist¸ seine Gestalt zu wechseln. Er unterstütz den Prinzen in dessen Bemühungen¸ ohne aber seine eigenen Ziele ausser acht zu lassen. Gemeinsam planen sie den Tod des Königs¸ um an dessen Stelle die uneingeschränkte Macht über Volk und Vaterland auszuüben.
Mehr durch einen Zufall als durch bewusstes Handeln¸ erfährt der Novize Quentin von den unheilvollen Machenschaften. Jung und unerfahren benötigt er all seine positiven Eigenschaften¸ um den finsteren Plänen von Prinz und Zauberer zu trotzen.
Stephen Lawhead ist ein sehr geradliniger Autor¸ dessen handelnden Personen sehr an ausdruckslose Nachahmungen anderer Autoren erinnern. Sie sind wirklich nur gut oder nur böse. Die Handlung an sich hat kleinere Fehler. Wenn Quentin als Eindringling in ein fremdes Haus einsteigt¸ wird er nicht etwas von Hauseigentümer Durwin gefragt¸ was er hier zu suchen hat. Andere Fehler gehen in die gleiche Richtung und stören doch ein wenig den logischen Ablauf der Erzählung. Die Erzählung hat genügend Handlung für Intrigen und Verschwörungen. Sie ist spannend geschrieben¸ obgleich es viele bessere Romane gibt. Gleichzeitig ist Stephen Lawhead ein Autor¸ der sehr dem christlichen Glauben zugetan ist. Sein allesüberstrahlender Gott erinnert sehr stark an den Gott der Christenheit. So dient Quentin dem Gott Ariel¸ einem der vier Götter des Reiches Mensandor. Für Quentin wird es daher schwer werden¸ einen neuen Gott anzunehmen.
Stephen Lawhead wird manchmal als ein Evangelist in der Fantasy bezeichnet. Und das¸ weil seine Bücher viele Bezüge zur Bibel besitzen. Zudem finden sich biblische Rituale¸ biblische Beschreibungen bis hin zu biblischen Personen die sich in seinen Fantasy-Figuren spiegeln. So beschreibt zum Beispiel sein Aidan-zyklus die christlich geprägte Kultur und das Zusammentreffen mit der islamitischen Kultur.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355