Ruf der Tiefe
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Eines Tages geschieht in der Tiefsee etwas Seltsames. Am Grund des Tiefseegrabens breiten sich sogenannte Todeszonen aus¸ während gleichzeitig massenhaft die Tiefeseetiere die Flucht nach an die Wasseroberfläche antreten. An Land bricht selbstverständlich eine Panik aus. Der Besatzung der Station Benthos II kommt das seltsam vor und Leon und Lucy machen sich auf¸ die Zonen zu erkunden. Allerdings verbietet ihm der Konzern diese Ausflüge. Leon und Lucy finden heraus¸ dass ein verbotenes Experiment schief lief. Sein Wissen ist für ihn gefährlich und plötzlich sitzt er dick in einem Schlamassel. An dieser Stelle tritt ausgerechnet Carima¸ tatkräftig als Verbündete an seine Seite.
Mit dem neuen Buch Ruf der Tiefe ist Katja Brandis ein fesselnder Roman gelungen. Man merkt sofort¸ dass sie begeisterte Taucherin ist und mit Hilfe von Hans-Peter Ziemek legt sie ein rasantes Tiefseeabenteuer vor. Die Erzählung wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptpersonen erzählt. Carima und Leon¸ aber auch die Krake Lucy wirken sehr glaubwürdig. Mit den beiden Jugendlichen können sich die Leserinnen und Leser¸ denn das Buch ist für beide Geschlechter geeignet¸ gut wiedererkennen. Das Buch beginnt langsam in ihrer Erzählweise und steigert nach und nach die Spannung. Gerade die Beschreibungen unter Wasser sind sehr gelungen. Sie machen neugierig und locken zu eigenen Tauchgängen.
Das Buch ist aber nicht nur eine abenteuerliche Erzählung. Das Buch macht auch betroffen¸ weil es um Umweltkatastrophen und Macht und Geldgier geht. Konzerne gehen über Leichen¸ wenn es darum geht¸ möglichst viel Geld zu scheffeln. Die Kritik an der Konsumgesellschaft und die Kritik an den Konzernen ist es¸ die das Buch in die Schule bringen sollte. Die Gestaltung des Titelbildes wird sicherlich dazu beitragen¸ das Buch den jugendlichen Lesern nahe zu bringen.
Eine doppelseitige Karte macht das Buch angenehmer¸ weil man so die Schauplätze näher kennenlernt. Nachwort und Glossar helfen zudem¸ die Begriffe und den Hintergrund zu verstehen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355