Royce Buckingham: Die Klinge des Waldes
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Über ein Titelbild schreibe ich in der Regel nichts. Es muss einfach gefallen und muss nicht unbedingt zum Inhalt passen. Je besser es passt¸ desto besser. In diesem Fall ist es ähnlich. Die Farben des Buches sind relativ sparsam¸ harmonieren perfekt miteinander und der 3D-Effekt der ausgestanzten Teile wirkt. So ein Hingucker lädt natürlich ein¸ das Buch in die Hand zu nehmen.
Flora und ihre ältere Schwester Amora sind Thronerbinnen des Waldkönigreichs Strata. Im Mittelpunkt des Königreiches¸ wie auch der Handlung steht die riesige Stadt Schmutz. Die mittelalterlich angehauchte Metropole ist in 35 Bezirken aufgeteilt. Die Stadtteile werden von einem Herzog oder Herzogin geführt und nach ihren hauptsächlichen Erzeugnissen benannt. Weinbezirk¸ Glasbezirk¸ Glasturm¸ Irrgarten und so weiter. Abwechslung ist allein da schon gegeben.
Ebenso vielfältig ist das Leben in dem Königreich. Während die Adligen in hölzernen Türmen wohnen¸ die sich in den Wipfeln der Bäume befinden¸ lebt das einfache Volk¸ Grundlinge genannt¸ am Boden. Auch die Tierwelt mit riesenhaften Katzen¸ Hirschen mit drei Geweihen und anderem mehr ist äusserst vielfältig und interessant. Eine vielfältige¸ lebendig Welt¸ die uns Royce Buckingham hier vorstellt und mit seinem gekonnten Schreibstil daran teilhaben lässt.
Flora und Amora sind aussergewöhnliche und sehr unterhaltsame Charaktere mit einem behüteten Leben. Als Flora eine falsche Entscheidung trifft¸ mit der sie ihrer Schwester nur hilfreich zur Seite stehen wollte¸ ist das bisherige Leben für sie vorbei. Das Land hat dadurch Schaden erlitten und ihr Vater verbannt sie folglich aus der Stadt. Auf sich allein gestellt muss sie nun in Strata ein neues Leben beginnen und sich irgendwie zurechtfinden.
Flora als verwöhnte¸ naive Prinzessin steht eindeutig im Vordergrund¸ andere Personen wie der Herzog von Glas und der Herzog von Karneval¸ zwei der 35 Stadtteile¸ sind gelungene Charaktere. Als handelnden Figuren mal besonnen¸ dann wieder eher exzentrisch. Wer die anderen Bücher von Royce Buckingham kennt¸ weiss¸ was ihn erwartet.
Der Aufstieg von Flora zu einer selbstbewussten Kämpferin und Meuchelmörderin gestaltet sich in einem realistischen Tempo. Und das immer in der Absicht¸ einen ihr eigenen Platz in der Welt des Waldkönigreiches zu finden. Flora lernt schnell¸ wem sie vertrauen kann. Und mit Rajeev steht ihr bald ein treuer Freund zur Seite. Das Ende¸ welches Royce Buckingham dem Buch spendiert¸ ist sehr gut gelungen unnd von mir in dieser Art und Weise nicht erwartet.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355