Rock and Roll Zombie aus der Besserungsanstalt
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Wayne und sein Kumpel Steve wollen Waynes Freundin Melissa aus der Besserungsanstalt befreien¸ da sie sich bei Wayne gemeldet hat. Sie will dringend hier raus. Also machen sich die beiden mit Vaters Auto¸ Drugs and Rock’n’Roll¸ auf den Weg. Bei ihrer ungeplanten Rettungsaktion kommt ihnen Dozent Cheney zur Hilfe¸ der die Spielchen von Miss Huffington kennt und damit erpresst.
Inzwischen versucht Melissa einen eigenen Ausbruchsversuch. Ihr zur Seite stehen der schwule Punker David und Zimmergenossin Lindy. Zuerst läuft alles gut.
Die Nacht an sich ist eine typische Nacht¸ in der man keinen Hund vor die Tür schickt. Zusätzliche Spannung erfolgt durch einen Meteoreinschlag in der Nähe der Schule. Hier wird Hausmeister Everett¸ der gerade wieder eine Leiche seiner Direktorin verscharrt¸ sein blaues Wunder erleben. Denn der Komet sorgt dafür¸ dass die Leichen aus den Gräbern steigen.
Bryan Smith präsentiert seine Zombies in gelungener Weise mit Anspielungen auf die Popkultur der 1970er und 1980er. Rock and Roll Zombies aus der Besserungsanstalt ist keine epische Zombie-Apokalypse. Alles spielt sich hauptsächlich in einer Nacht ab. Die Geschwindigkeit in der die Handlung dieser Novelle abläuft ist recht hoch. Es gibt so gut wie keine Durchhänger¸ wo der Leser meint¸ es müsste mehr zur Sache gehen. Die Figuren Melissa und ihr Freund Wayne und dessen Kumpel Steve sind gekonnt dargestellt und nicht nur Staffage für ein Zombie-Hau-Drauf. Einen grösseren Schwerpunkt hätte ich auf die Machen-schaften der gut aussehenden Miss Huffington gelegt. Hier hat der Autor viel Potential einfach verschenkt.
Bryan Smith schrieb mit der 192 Seiten-Novelle für mich recht angenehmen Zombie-Horror. Die Geschehnisse der Umerziehungsanstalt sind drastisch¸ wie auch die Angriffe der Zombies¸ aber auch nicht viel schlimmer als in einem Horror-Heft-Roman der 1980er Jahre. Aus diesem Grund wirkt Bryan Smiths Roman etwas bieder. Es gibt Sex¸ aber nicht drastisch¸ es gibt Gewalt¸ aber nicht verherrlichend¸ es gibt Handlung¸ gar nicht so schlecht und Personen¸ gut dargestellt. Der Autor verzichtet in seinem Roman ROCK-AND-ROLL-ZOMBIES AUS DER BESSERUNGSANSTALT auf jegliche Form des Pathos. Reichert die Geschichte mit skurrilen Elementen an und bietet letztlich einen lesenswerten Roman.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355