Richard Bolitho 25: Unter dem Georgskreuz: Admiral Bolitho im Kampf um Kanada
Im Jahr 1813 befindet sich Großbritannien bereits im zweiten Jahr im Krieg mit Nordamerika.
Admiral Sir Richard Bolitho¸ gerade erst von einer Mission zurückgekehrt¸ wird erneut in den Krieg geschickt.
Zuvor jedoch muss sich sein Neffe¸ Adam Bolitho¸ einem Kriegsgericht stellen¸ da er einige Monate zuvor seine Fregatte Anemone verloren hatte und in Kriegsgefangenschaft kam. Nach seinem Freispruch nimmt Adam Konter-Admiral Valentine Keens Bitte an¸ sein Flaggkapitän zu werden. Eine schwere Prüfung für die beiden Männer¸ denn beide trauern - jeder auf seine Weise - um Zenoria¸ der Ehefrau Keens und der Geliebten von Adam Bolitho.
Sie alle treffen sich erneut in Halifax¸ Neuschottland und Richard Bolitho muss nicht nur einen Angriff der Amerikaner auf Kanada verhindern¸ sondern schlägt sich auch mit einem Mann herum¸ der ihm ewige Rache geschworen hat …
Unter dem Georgskreuz ist der 25. Band der Bolitho-Reihe. Diesmal steht weniger der Krieg im Vordergrund¸ sondern vielmehr die persönlichen Bindungen zwischen den einzelnen Personen.
Ein großes Augenmerk wird dabei auf Adam Bolitho und Valentin Keen gelegt¸ die beide um Keens Frau Zenoria trauern und sich unwillkürlich voneinander entfernen. Besonders als sich Valentin Keen erneut verliebt¸ scheint ein Bruch der beiden Freunde unausweichlich.
Schon in den Romanen zuvor und in den Romanen danach hat Alexander Kent gezeigt¸ dass er nicht nur Schlachten und das Leben an Bord eines Kriegsschiffes plastisch schildern kann.
Das Verhältnis der Personen zueinander wird so intensiv geschildert¸ dass es die Spannung noch um vieles steigert und man merkt¸ dass es bald zu einem emotionalen Finale kommen muss. Nun¸ noch ist dieses Finale nicht zu sehen¸ aber wenn man diesen Roman gelesen hat¸ dann will man nicht nur¸ dann muss man auch die zuvor gehenden und die folgenden Romane lesen.
Ein Thema¸ das auch in diesem Roman vorkommt und in den Zeiten der Seekriege sehr oft vorkam¸ ist die Meuterei an Bord eines Schiffes. In diesem Fall streicht ein Schiff - die Reaper - aus dem Geschwader von Richard Bolitho die Flagge und die Mannschaft meutert so gegen ihren brutalen Kapitän¸ der von seinen Untergebenen totgepeitscht wird. Dieses Schiff wird durch ein Psychoduell zwischen Adam Bolitho und seiner Valkyrie und der Mannschaft der Reaper zurückerobert. Dieses Duell ist so intensiv geschildert¸ dass es gut und gerne mit jedem Psychothriller mithalten kann.
Und die Reaper-Affäre sorgt dafür¸ dass noch ein alter Freund nach Halifax kommt. Konteradmiral Thomas Herrick¸ der älteste Freund von Richard Bolitho soll über die meuternde Mannschaft richten.
Unter dem Georgskreuz ist ein spannender¸ eher für die Reihe leiser¸ Roman¸ den ich nur aufs wärmste empfehlen kann. Er eignet sich gut für den Einstieg der Serie oder in die Materie überhaupt¸ auch wenn er einer der letzten Romane ist. Mit Unter dem Georgskreuz bin auch in die Welt des Alexander Kent und der Bolithos eingestiegen.
Einziges Manko: Für einen so großen Verlag wie Ullstein ist es bedauerlich¸ dass die Rechtschreibfehler teilweise enorm sind.
Eine Rezension von: Cornelia Sibilitz http://www.geisterspiegel.de