Richard Bolitho 20: Die Seemannsbraut: Sir Richard und die Ehre der Bolithos
Im Jahre 1804 haben sich Frankreich und Spanien gegen England verbündet und Großbritannien droht eine Invasion.
Vizeadmiral Sir Richard Bolitho wird mit einem Geheimauftrag nach Antigua entsandt. Richard Bolitho nimmt diesen Auftrag gerne an¸ denn seine Ehe mit Belinda ist zerrüttet. Dort in Antigua trifft er auf Catherine Somervell¸ seiner alten Liebe¸ die jetzt die Ehefrau des Generalinspekteurs ist. Die alte Liebe entflammt aufs Neue und bringt Richard Bolithos Karriere ernsthaft in Gefahr.
Richard Bolitho muss sich nicht nur gegen Intrigen behaupten¸ sondern auch um seine Freundschaft zu Thomas Herrick kämpfen und schließlich wird er der Wegbereiter zum großen Sieg von Trafalgar. Hier am Rande der Schlacht endet für Richard Bolitho eine Ära und beginnt ein neues Kapitel in seinem Leben …
"Die Seemannsbraut" ist in zwei große Kapitel aufgeteilt¸ die die Ereignisse der Jahre 1804 und 1805 beleuchten.
Im ersten Teil werden intensiv die Intrigen beschrieben¸ die Richard und Catherine überstehen müssen. Man kann den Zorn Richards nachempfinden auf all die¸ die in diese Intrigen involviert sind. Spannend geschrieben zeigt dieser Teil die menschliche Seite eines Helden¸ etwas was man so in dieser Form in der neuen Spannungsliteratur wenig findet. "Die Seemannsbraut" zeigt¸ dass Bolitho ein Held und ein Vorbild mit Ecken und Kanten ist. Und genau für die Ecken und Kanten lieben ihn die Fans.
Der zweite Teil beschreibt die Ereignisse am Rand der großen Schlacht vor Trafalgar¸ bei der Admiral Horation Nelson stirbt. Diese Schlacht an sich wird nicht beschrieben¸ sondern die Randschlacht von Richard Bolitho und seinem Flaggschiff Hyperion. Dieses Schiff wird in diesem Roman zur Legende und wird immer mal wieder in den folgenden Romanen erwähnt werden. In dem Buch "Das letzte Gefecht" nimmt die Hyperion sogar wieder eine wichtige Rolle ein.
Das Gefecht selber ist so anschaulich beschrieben¸ dass einem beim Lesen der Atem wegbleibt und am Ende ist man geschockt und fassungslos¸ als die Hyperion mit seinen Toten in den Fluten versinkt. Die Beschreibung dieses Sinkens ist eine der emotionalsten Szenen in der gesamten Bolitho-Reihe und wird dem Leser noch lange nach der Lektüre im Gedächtnis bleiben.
In dieser Szene wird die ganze Grausamkeit des Krieges beschrieben und jeder¸ der den Krieg verherrlicht¸ wird hier eines Besseren belehrt.
Ein kleiner Lesetipp: Die Schlussszene gewinnt noch an Intensivität¸ wenn man die richtige Hintergrundmusik hat. Ich hatte beim Lesen durch Zufall den Soundtrack des Filmes "The Da Vinci-Code" an und zufällig war genau bei diesem Kapitel das Stück "Magdalena" zu hören.
Gänsehaut pur - aber auch ohne Musik im Hintergrund - Tränengefahr.
Eines der besten Bücher der Bolitho-Reihe und vor allem eines der wichtigsten¸ da hier viele weitere Verläufe der Reihe ihren Anfang nehmen.
Einziges Manko: Für einen so großen Verlag wie Ullstein ist es bedauerlich¸ dass die Rechtschreibfehler teilweise enorm sind.
Eine Rezension von: Cornelia Sibilitz http://www.geisterspiegel.de