Richard Bolitho 09: Der Piratenfürst: Fregattenkapitän Bolitho in der Java-See
1784 bekommt Richard Bolitho das Kommando über die Fregatte "Undine". In Indonesien soll er den neuen Botschafter einer kleinen Insel unterstützen¸ der sich als sein ehemaliger Kapitän und jetzigen Admiral Conway entpuppt. Außerdem trifft er auf seine zweite große Liebe Viola Raymond¸ der Ehefrau eines Hofbeamten¸ der alles daransetzt¸ um weiter Karriere zu machen.
Zusammen mit dem spanischen Kriegsschiff "Nervion" macht sich die "Undine" auf die kleine indonesische Insel für Großbritannien zu sichern. Dabei kommen die beiden Kriegsschiffe den Machenschaften eines lokalen Fürsten in die Quere¸ der inoffiziell von den Franzosen unterstützt wird.
Strategie¸ Schlachten¸ Verschwörung und Romantik werden in "Der Piratenfürst" geschickt von Alexander Kent verwoben¸ ohne das man das Gefühl hat¸ der Roman wäre überladen.
Neben der obligatorischen Schlacht am Ende des Buches sind es besonders die persönlichen Gefühle und Kämpfe der einzelnen Personen¸ die dieses Buch so spannend machen. Die noch recht frische Freundschaft zwischen Richard Bolitho und Thomas Herrick wird auf eine harte Probe gestellt und der Leser erhält einen Eindruck darüber¸ dass man um seine Freundschaft manchmal kämpfen muss. Sehr anschaulich wird der Konflikt zwischen persönlicher Loyalität und Pflichtbewusstsein der beiden Freunde geschildert¸ von dem der Leser nur positiv lernen kann.
Viola Raymond¸ die Ehefrau des hohen Hofbeamten¸ spielt ihr eigenes Spiel. Geschickt puscht sie ihren Mann¸ damit er Karriere macht und setzt dafür auch ihre weiblichen Reize gekonnt ein. Aus anfänglichen Sticheleien gegenüber Richard Bolitho wird eine wahre Leidenschaft¸ womit die beiden Violas Ansehen und Richards Karriere gefährden. Durch diese Affäre bekommt Richard Bolitho einen gefährlichen Gegner in seinen eigenen Reihen¸ denn aus dem anfangs schüchternen James Raymond wird im Laufe der Zeit ein immer machthungriger¸ intriganter Politiker.
Trotz aller persönlichen und privaten Schwierigkeiten versucht Bolitho alles¸ um seinen ehemaligen Kapitän und jetzigen Admiral Conway zu unterstützen. Dafür setzt Richard Bolitho nicht nur sein eigenes Leben ein¸ sondern auch das seines besten Freundes Thomas Herrick. Die finale Schlacht gegen den Piratenfürsten Muljadis und den französischen Kapitän Le Chaumareys sind wieder so realistisch und bildlich geschildert¸ wie man es von den Alexander Kent Romanen gewöhnt ist.
Ein spannender¸ schöner und intelligenter Roman.
Eine Rezension von: Cornelia Sibilitz http://www.geisterspiegel.de