Rho Agenda Immun
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Seit 1948 lag das zigarrenförmige Schiff in Los Alamos National Laboratory. Verschlossen¸ unbeschadet¸ weil niemand es zu öffnen vermochte. Erst durch einen neuartigen Versuch gelang es einem jungen Forscher¸ das Raumschiff zugänglich zu machen. Mit der Öffnung fand die wissenschaftliche Plünderung statt¸ die man in diesen Kreisen Forschung nennt. Hier fiel den Menschen allerlei in die Hände¸ auch etwas¸ dass man als Allheilmittel bezeichnen könnte. Ein Heilmittel gegen alle Krankheiten glaubt die Regierung in dem streng geheimen Rho Agenda-Projektes gefunden zu haben. Der Fundort war ein abgestürztes Raumschiff¸ dass man in New Mexiko gefunden hat. Doch es ist nicht das einzige Relikt einer fremden Rasse auf der Erde. Drei Studenten finden durch Zufall ein weiteres Raumschiff¸ von dem die Regierung nichts weiss. Auch sie stossen auf Geheimnisse und eines davon beherbergt eine schreckliche Wahrheit. So hält das streng geheime Rho-Projekt entgegen aller Annahmen nicht den Schlüssel zur Rettung der Menschheit bereit. Das Heilmittel¸ das auf Nanotechnologie basiert¸ das die Welt beglücken soll¸ sorgt dafür¸ dass die Menschen in Scharen dem Tod anheimfallen. Zudem scheint jeder¸ der sich gegen das Projekt der amerikanischen Regierung stellt¸ ums Leben kommt. Irgendwer mag keine Kritiker. Neben der Regierung finden sich natürlich auch kriminelle Elemente¸ die sich der fremden Technologie bemächtigen wollen. Unter anderem will ein kolumbianischer Drogenbaron an die Nanotechnologie kommen¸ weil er sich ewiges Leben verspricht. Der immense Reichtum wäre dann nur Nebensache. Dann ist der geheimnisvolle Dr. Stephenson daran interessiert¸ der sich davon verspricht¸ dass ihm der Weg zur Weltherrschaft geebnet wird. Nicht zuletzt sind da die anderen Nationen¸ die dafür plädieren¸ allen die nichtmenschliche Technologie zur Verfügung zu stellen. Die USA ist gnädigerweise bereit¸ das Mittel in Afrika anzuwenden. Hier gelingt es¸ Zivilisationskrankheiten wie Aids und Infektionskrankheiten wie Ebola zurückzudrängen und fast zu beseitigen. Aber je mehr der Erfolg sichtbar wird¸ desto mehr Neider aber auch Kritiker treten auf den Plan. Alleen voran Dr. Stephenson¸ in dessen Auftrag die wichtigsten Menschen der USA vom Leben zum Tode befördert werden.
Zur gleichen Zeit sind die drei Freunde Heather¸ Jennifer und Mark an einem Schulprojekt beteiligt und gewinnen durch ihre besonderen Fähigkeiten. Diese erhielten sie dadurch¸ dass sie in dem zweiten Raumschiff Alientechnologie nutzten und mit deren Hilfe sie intelligenter wurden. Sie entwickeln besondere Fähigkeiten¸ wie ein fotografisches Gedächtnis¸ beherrschen Dinge¸ die weit über die Grenzen der normalen Menschen hinausgehen und finden Entwicklungen¸ die es aufzuhalten gilt. Des Plagiats beschuldigt fallen sie mit ihrem Schulprojekt auf und was noch schlimmer ist¸ ihr Geheimnis¸ das zweite Schiff¸ wird gelüftet.
Das zweite Schiff war eine Mischung aus Jugendbuch und Erwachsenenroman¸ der zweite Band schon mehr reiner Erwachsenenroman. Tempo und Härte nehmen in dieser Erzählung zu¸ so dass man auch nicht gewillt ist¸ das Buch für Leser unter 16 Jahre zu empfehlen. Die Handlung des neuen Bandes dreht sich um Intrigen¸ Machtspielchen und Ränkeschmiede und Verschwörungen. Gleichzeitig mit der Änderung der Handlung und des Lesealters entwickeln sich die Jugendlichen weiter¸ ebenso wie ihre Fähigkeiten. Abgesehen von dem wissenschaftlich-technischen Informations(überfluss¸ (manchmal recht anstrengend den man fraglos akzeptieren muss¸ ist der vorliegende Roman von Richard Phillips eine lesenswerte Geschichte. Für Jugendliche wohl nicht mehr so geeignet¸ aber sonst äußerst unterhaltsam. Der Schreibstil ist nüchtern-wissenschaftlich¸ weniger Gefühlsbetont. Dennoch war die Lektüre gut durchdacht und von unzähligen interessanten Wendungen durchzogen. Die kurzen Kapitel mit ihren unter-schiedlichen Sichtweisen durch die handelnden Personen sorgen für einen Lesefluss der Spass macht. Langsam stellen sich die einzelnen Verbindungen der unterschiedlichen Gruppierungen heraus und sorgen für mehr Spannung.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355