Rex Mundi 5: Das Tal am Ende der Welt
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Paris 1933. In Europa herrscht Krieg. Die Preussen erobertern fast ganz Frankreich¸ während die Franzosen sich in Norspanien das Emirat Cordoba unter den Nagel reissen. Gleichzeitig greiffen die Russen die Preussen an und erobern Landstrich für Landstrich. Die Briten hingegen ziehen sich aus dem Krieg zurück und lassen die Franzosen im Stich. Sie haben ein Waffenstillstandsvertrag mit dem preussischen Kaiser abgeschlossen. Gleichzeitig bestehen verschiedene päpstliche Staaten und ein heiliges römisches Reich.
Aber wirklich geht es um den Arzt Dr. Saunière. Alles begann damit¸ dass ein Freund von ihm bestohlen wurde. Saunière versprach ihm¸ die wichtigen Papiere mit dem Hinweis auf den Gral zu suchen. Seitdem ist er nicht nur auf der Suche¸ sondern wird zum Gejagten. Andere Interessengruppen sind hinter ihm und den Papieren her¸ weil auch sie den Gral finden wollen.
Ziemlich herunter gekommen finden wir den Doktor in dieser Erzählung wieder. Die Flucht gelingt nicht recht¸ überall hängen Steckbriefe und dann wird er von Mönchen gefangen genommen. Doch auf der Suche nach dem Gral wird er von anderen befreit¸ bleibt aber in deren Gefangenschaft. Es haben sich nur seine Peiniger geändert. Trotzdem gelingt ihm bei einem Greifenangriff die Flucht in das Tal am Ende der Welt.
In eindrucksvollen¸ farbenprächtigen Bildern wird die Geschichte um unseren Helden erzählt. Autor Arvid Nelson schuf einen spannenden Thriller mit vielen mythologischen Anspielungen in einer parallelen Welt. Die Welt läuft hier anders ab. Die Monarchien bestehen immer noch¸ der Herzog von Lorraine greift nach der Kaiserwürde von Frankreich mit einer Organisation im Rücken¸ die eindeutig Bezug auf die Nazis mit allen ihren negativen Auswirkungen nimmt. Es ist faszinierend zu sehen¸ wie ein amerikanischer Autor mit der europäischen Geschichte spielt. Neben einer Kritik am Aufbau eines totalitären Staates entwickelt er einen spannenden Mystery-Thriller¸ der seinem Namen alle Ehre macht. Sehr schön ist dabei der Werdegang des Helden. Von einem gut situierten Doktor¸ zu einem herunter gekommenen Säufer. Schwer gebeutelt vom Leben¸ hat er das Ziel nicht aus den Augen verloren. Dabei begeht er natürlich Fehler¸ bringt unschuldige Menschen aber auch sich ständig in Gefahr.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355