Rendezvous mit Biss
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Darius della Chiesa ist die Liebe von Daphne Urban. Dabei ist es ihr erster Freund seit zweihundert Jahren. Aber nicht für lange¸ denn bald ist es ihr EX. Scheinbar hat man es als Vampirin nicht so schnell mit festen Beziehungen. Ihre Probleme liegen jedoch an anderer Stelle. Seit kurzem arbeitet sie für eine ultrageheime Spionageeinheit als Ermittlerin. Sie schläft in einem geheimen Raum in ihrer Wohnung und dort nicht etwa in einem Bett¸ sondern stilgerecht in einem Sarg. So schreibt Daphne selbst¸ denn sie ist die Ich-Erzählerin ihres dritten Abenteuers.
Daphne erzählt locker leicht aus ihrem Leben. Etwa von ihrer Mutter¸ die sich mit ihr über ihren Vater unterhalten will. Das ist sehr ungewöhnlich¸ da sie dies seit vierhundert Jahren nicht gemacht hat. Aber das ist nicht alles. Der neue Auftrag der für das Team ansteht¸ soll ohne sie begonnen werden. Unsere Vampirin ist darüber mehr als nur erbost. Zuerst wird ihr Ex madig gemacht¸ weil er sie angeblich für sein Team anwerben wollte¸ dann wird ihr vorgeworfen¸ sie wäre blind vor Liebe gewesen. Das ist zwar erst der Beginn einer neuen Story¸ sagt aber schon einiges aus. Man will sie möglicherweise von einem Auftrag abhalten¸ der sie besonders fordert.
Savannah Russe versteht es¸ mit einfachen Worten die Leserinnen zu unterhalten. Angefangen von Einzelheiten¸ die nichts mit der Handlung zu tun haben¸ sondern das Leben der Vampirin darstellen¸ bis hin zu Begebenheiten¸ die zuerst nichts mit der abenteuerlichen Handlung zu tun zu haben scheinen. Für mich als Mann ist es z. B. nicht wichtig zu wissen¸ von welcher Firma die Schuhe sind¸ die sie anzieht¸ oder was sie anzieht. Da ist mir eine spannende Handlung wichtiger. Diese Handlung verdichtet sich zu einer Kurzgeschichte. Der Rest ist das relativ belanglose Leben einer Vampirin. Es ist soweit. Dies war jetzt der letzte Vampirroman. Ich glaube¸ es gibt keine Facette mehr¸ die ich nicht gelesen habe. Vampirjägerinnen¸ Vampirrechtlerinnen¸ Vampirpsychologinnen und so weiter. Fehlt mir nur noch die Vampirputzfrau. Gleichzeitig habe ich beschlossen mich nicht auf die neuen Engelromane einzulassen. Alles was ich darüber in Erfahrung bringen konnte¸ ist¸ die Bücher sind Vampirromane nur mit anderen Heldinnen. Wenden wir uns also mal etwas anderem zu. Etwa den kommenden Steam-Punk-Romanen. Ich denke das Thema wird in der Phantastik in der nächsten Zeit eine grössere Rolle spielen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355