Quofum
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Mit diesem Zitat dürfte erst einmal alles über den Planeten gesagt sein¸ der im Mittelpunkt des neuen Romans von Alan Dean Foster steht. Wobei neu ist die falsche Beschreibung¸ denn er erschien bereits 2011. Allerdings ist er an mir irgendwie vorübergegangen¸ ohne bemerkt zu werden. Dabei ist das Homanx-Universum eines der interessantesten Litarturuniversen der Science Fiction.
Im Mittelpunkt steht der Planet Quofum. Der Wissenschaftsrat entsendet eine kleine Expedition aus fünf menschlichen Wissenschaftlern und dein Kollegen der insektoiden Thranx aus¸ um im unbedeutenden Spiralarm am Rande des Commonwealth das Rätsel um den Planeten zu lösen. Es geht darum¸ herauszufinden¸ warum der Planet manchmal zu sehen ist¸ und manchmal nicht. Die Überraschung der Wissenschaftler ist gelinde gesagt sehr gross¸ als sie dort landen. Auf dem Planeten leben sehr viele unterschiedliche intelligente Rassen miteinander¸ die aber ihren Ursprung nicht auf diesem Planeten haben können. Die Aufklärung des Rätsels gestaltet sich nicht sehr einfach¸ vor allem¸ weil der Expeditionsleiter umgebracht wird. Der Mörder flüchtet und erschiesst noch einen weiteren Forscher. Die drei anderen forschen hingegen weiter und machen sich an die Arbeit¸ die Rassen zu katalogisieren. Diese Arbeit erstreckt sich über Jahre und wird unterbrochen¸ als sie einen Weg ins Innere des Planeten entdecken. Der Weg hinein erweist sich als schwierig und gefährlich. Nicht nur für die drei Forscher¸ sondern auch für das Universum und den ganzen Rest.
Das Buch¸ bzw. das¸ was als Klappentext genannt wird¸ setzt die Erwartungshaltung zu einem guten Abenteuerroman ziemlich hoch an. Leider wird die Messlatte aber eher tief untergangen¸ als auch nur ansatzweise als Hürde gesehen¸ einen tollen Roman zu schreiben. Die Übersetzung von Kerstin Fricke wirkt gewöhnungsbedürftig¸ weil Begriffe verwendet werden¸ die in den anderen Romanen aus dem gleichen Universum nicht übernommen wurden. Der Schreibstil von Alan Dean Foster ist untechnisch¸ geradlinig und schnörkellos. Der Klappentext verspricht fesselnde Lesestunden. Erwartet habe ich eine logische und überzeugende Fremdwelt¸ die mit ihren exotischen Bewohnern und einem Schuss von Abenteuer viel Abwechslung bietet. Alan Dean Foster ist noch einer der Vertreter von Science Fiction Autoren¸ die in der Lage sind¸ den berühmten Sense-of-Wonder wieder auferstehen zu lassen. Leider¸ leider ist dies nicht der Fall. Die Charaktere bleiben unausgearbeitet. Sie sind seltsam gesichtslos. Man erfährt sehr wenig über ihre Vergangenheit wie Ausbildung¸ Freunde und Verwandte¸ über ihre Sorgen und erfreuliche Begebenheiten oder einfach nur ihre Gedanken. Der Beginn des Buches verspricht nicht nur gute Unterhaltung¸ sondern liefert den Beweis¸ dass mit den Humanoiden und den Thranx nicht nur das Universum erobert und erforscht werden kann. Im Fortgang der Handlung verflacht das Abenteuer zu einer einfachen Erzählung¸ der Reiz des Unbekannten tritt immer mehr in den Hintergrund¸ die ohne Höhepunkte dahin plätschert. Weder der „einfache“ Mord noch die „universale“ Bedrohung wirken gekonnt. Der Roman liest sich zum Ende hin ziemlich zäh.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355