Schon die Inhaltsangabe hat mich verblüfft. In der nahen Zukunft wird das Potenzial eines jeden Kindes durch einen standardisierten Test gemessen, der als Quotient (Q) bezeichnet wird. Wer gut abschneidet, kommt auf eine der besten Schulen und hat damit mehr Chancen. Wer die Mindestpunktzahl nicht erreicht, ist für eine staatliche Schule bestimmt, die weniger Möglichkeiten bietet und weniger vorteilhaft ist.

Warum tut die Gesellschaft dies? Um die Mittel für die Bildung zu verringern, indem man sich nur auf die Schüler mit einer vermeintlich "besseren" Zukunft konzentriert. So werden die Privilegierten immer privilegierter und die Kluft zwischen den Gruppen wird immer grösser. Oh, und wussten Sie, dass Kinder regelmässig getestet werden und dass sie jederzeit die Schule wechseln können und müssen? So viel zum Thema Druck.

Die Heldin Elena ist Lehrerin an einer der besten Schulen, und ihre neunjährige Tochter wird genau aus diesem Grund auf ein staatliches Internat geschickt. Und Elena will ihre Tochter zurück. Sie wird das auch durchsetzen, koste es, was es wolle.

Dies war eine sehr durchdachte Untersuchung von so vielen Dingen. Klassenunterschiede, Bildungsunterschiede, Privilegien - ich könnte immer so weitermachen. Der Druck, der hier ausgeübt wird, ist erschreckend und immens, und ist nur ein wenig von dem Druck entfernt, dem Kinder heute durch Tests ausgesetzt sind, ist es meiner Meinung nach auch nicht so weit hergeholt.

Insgesamt hat mich dieses Buch erschreckt, weil es so wirklichkeitsnah geschildert ist und so viele Gedanken und Einsichten vermittelt. Christina Dalcher schreibt Bücher, die uns ermutigen zu reden, zuzuhören, zu diskutieren, zu lernen und zu wachsen, und dafür bin ich dankbar.