Pulsarnacht
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Pulsarnacht spielt in einer nicht näher benannten Zukunft. Die Menschheit hat sich im Weltall festgesetzt und neben ihrer imperialistischen Weltennahme die unterschiedlichsten Fremdwesen kennengelernt. Dem Expansionsdrang der Menschen stand der Überlebenswille der Fremden gegenüber und so wurden Kriege geführt und die üblichen bekannten intriganten Machtspiele. Den Kriegen folgte eine Zeit des Frieden und es Entstand eine Gemeinschaft¸ dessen politische Machtzentrale der riesige¸ diamantene Himmelskörper Yasaka darstellt. In der Metropole herrscht Präsidentin Shavali Castanon. Die Nachbarn im All unterscheiden sich wenig von den Nachbarn auf der Erde. Zusätzlich gibt es noch die üblichen reptilienartigen Wesen¸ menschliche Sklaven und anderes mehr. Die üblichen Machtspiele gehen darum¸ möglichst viel Gewinn zu erzielen und dem lieben Nachbarn diverse Dinge abzunehmen. Also die üblichen Sandkastenspiele der Kinder¸ das ist meins¸ das will ich haben etc.
Der Hintergrund der Welten besticht dadurch¸ dass es keine Krankheiten mehr gibt. Dafür besteht eine neue Gesetzgebung. Weil die Wissenschaft so weit vorgedrungen ist¸ dass aus Körperteilen komplette Menschen wieder erschaffen werden können¸ gibt es eine Beschränkung im Bezug auf das Lebensalter der Lebewesen. Lediglich die Machthaber und der Geldadel haben Sonderrechte.
Eine Änderung der physikalischen Grundkonstante des Universums wird bemerkt¸ als plötzlich eine physikalische Unmöglichkeit stattfindet. Die Signaltätigkeit aller Pulsare setzt aus¸ und dieser Signalverlust ist an jedem beliebigen Punkt des Weltalls gleichzeitig wahrnehmbar.
Wenn ich die beliebte Internetplattform Wikipedia bemühe¸ um mehr über Pulsare zu erfahren und mein eigenes Wissen zu kontrollieren und aufzufrischen¸ erhalte ich folgende Antwort:
„Ein Pulsar (Kunstwort aus Pulsating source of radio emission ist ein schnell rotierender Neutronenstern. Die Symmetrieachse seines Magnetfelds weicht von der Rotationsachse ab¸ weshalb er Synchrotronstrahlung entlang der Dipolachse aussendet. Liegt die Erde im Strahlungsfeld¸ empfängt man wie von einem Leuchtturm regelmäßig wiederkehrende Signale. Pulsare strahlen hauptsächlich im Radiofrequenzbereich¸ manchmal bis in den oder nur im Röntgenbereich. Von den mehr als 1700 bekannten Quellen ließen sich nur bei einigen wenigen auch im sichtbaren Bereich Intensitätsschwankungen beobachten.“
Das bedeutet schlichtweg¸ es kann keine Nacht geben¸ weil von den Pulsaren kein sichtbares Licht ausgestrahlt wird. Wenn die vorher ausgesandte Strahlung entfällt¸ passiert das gleiche wie bei einem Radio¸ dem der Ton abgedreht wird. Es wird ruhiger.
Nicht logisch nachvollziehbar ist jedoch¸ der Hang zu Naturkatastrophen der Plaaneten und der Zusammenbruch von Regierungen¸ wie im Buch beschrieben. Wo steht da der ursächliche Zusammenhang? Hier macht es sich der Autor recht einfach. Der Begriff Pulsarnacht taucht einfach als mythologische Beschreibung auf. Aber womöglich benötigte Dietmar Dath den Zerfall der Welten um seinen Ideen über mögliche soziale Gemeinschaften¸ und deren Weltordnung¸ beschreiben zu können. Dies hätte er einfacher haben können¸ indem er ein Forschungsraumschiff von Planet zu Planet fliegen lässt. Möglicherweise stand Gisbert Haef fs Pasdan -Trilogie Pate¸ die mir wesentlich besser gefallen hat¸ als Pulsarnacht.
Dietmar Dath schrieb keinen Roman¸ der Unterhaltung wegen¸ sondern ein Buch¸ indem er viele Ideen miteinander verknüpfte. Ich sehe in Pulsarnacht eher eine soziale Studie mit einer halbwegs interessanten Handlung. Aber auch hier sehe ich viele Wurzeln die auf andere Science Fiction zurückgreift. Etwa die in den 1980er Jahren beliebten Cyberpunkromane mit der Möglichkeit Mensch und Maschine miteinander zu verbinden.
Was stört sind die vielen Worterfindungen¸ die überhaupt keine Assoziation zulassen¸ was der Autor meinte. Es sind nicht einmal Fremdworte¸ bei denen man sich etwas denken könnte¸ was das Wort zu bedeuten hat.
Um noch einmal Wikipedia zu bemühen¸ was Tlalok zu bedeuten hat:
„Tlaloc (auch als Nuhualpilli bekannt ist in der Nahuatl-Sprache der Azteken und Totonaken der Name einer der ältesten und wichtigsten Gottheiten des präkolumbischen Mesoamerika. Sein Äquivalent im Maya-Bereich war Chaac; im Gebiet der Zapoteken (Monte Alban wurde er Cocijo genannt.“
Aber es besteht kein ursächlicher Zusammenhang zum Roman. Was also wollte der Autor mit diesem Buch aussagen? Eine Unterhaltungslektüre¸ wie ich sie erwartete¸ war der Roman sicherlich nicht. Eine Science Fiction¸ also ein wissenschaftlicher Zukunftsroman¸ wahrscheinlich. Eine Sozial Fiction¸ möglicherweise. An- und aufregend¸ sicher.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355