Puls
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Grundidee ist wirklich simpel. Plötzlich geben alle Handys einen geheimnisvollen Puls ab. Jeder Amerikaner der mit einem Handy telefoniert verwandelt sich sofort in eine gewalttätige Person. Weil sie aber die Polizei rufen wollen¸ damit man ihnen Hilfe leistet greifen sie auch zum Handy und brauchen keine Hilfe mehr¸ da sie sich ebenfalls verwandeln. Ihr Zustand ist der eines blutrünstigen¸ geistlosen Mörders. Jeder der mit ihnen in Berührung kommt¸ fällt ihnen zum Opfer. So oder so. Da in den Vereinigten Staaten fast jeder Bewohner mindestens ein Handy hat¸ ist es nicht sonderlich verwunderlich¸ wenn die ganze Kultur sich selbst auslöscht. Ähnlich wie in THE STAND macht sich eine kleine Gruppe auf dem Weg um irgendwo zu überleben. Da steht der Bostoner Clayton Riddell¸ ein Comiczeichner und nimmt einen jungen Mann und ein Mädchen mit in seine Gruppe. Zu dritt sind sie unterwegs¸ den Sohn von Clayton zu suchen. Doch das sind schon die einzigen Gemeinsamkeiten¸ die man mit THE STAND knüpfen kann.
Das Ende der Erzählung ist dann doch eher schwach bis schwachsinnig. Aus welchem Grund¸ der zudem noch logisch sein sollte¸ sollen sich die eben noch mordlüsternen Menschen zu einem Gemeinschaftsbewusstsein zusammen schliessen und auch noch schweben können? Hier ging Stephen King wohl die Ideen aus. Und was hat die 911 damit zu tun? Polizeinotruf oder der inzwischen bis zum Erbrechen zitierte 9te September? Vielleicht sollten wir auf einen Zombiefilm gleichen Namens warten? Stephen King hatte erzählt¸ er wolle keine Romane mehr schreiben. Er hat sich dran gehalten. Puls ist ein Roman ohne Tiefgang.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355