Portrait
Originaltitel : Burnt Sienna
David Morrell studierte und lehrte amerikanische Literatur und wurde als Schriftsteller besonders durch seine Romanvorlage zu 'Rambo' bekannt. Ebenfalls verfilmt wurde sein Agentenroman 'Der Geheimbund der Rose'. Seine Werke sind zumeist klassische Thriller¸ allerdings hat Morrell bisher auch je einen Western¸ Horrorthriller und Fantasy-Roman veröffentlicht.
Bei dem Angriff der USA auf Panama City zur Verhaftung Noriegas wird der amerikanische Hubschrauberpilot Chase Malone mit seiner Mannschaft abgeschossen und erfährt in den dunklen Gassen der Stadt am eigenen Leib und aus erster Hand von der schrecklichen Verwüstung¸ die von den Marines bei dem Angriff angerichtet wird. Er quittiert den Dienst¸ lässt sich als Maler in dem pittoresken mexikanischen Städtchen Cozumel nieder und erreicht mit seinen farbenfrohen Landschaftsbildern im Stil von van Gogh großen Erfolg.
Eines Tages erhält er ein überraschendes Angebot. Der Waffenhändler Derek Bellasar will ihm für zwei Portraits seiner Frau Sienna 600.000 Dollar bezahlen. Malone¸ der weder Auftragsarbeiten noch Befehle entgegennehmen will¸ lehnt das Angebot ab und bleibt auch standhaft¸ als er unter erheblichen Druck gesetzt wird. Als Malone dann von der CIA über Bellasars Machenschaften informiert und gebeten wird¸ in deren Auftrag tätig zu werden¸ gibt er schließlich nach und wird von Bellassar auf dessen Anwesen in Südfrankreich verschleppt.
Dort lernt er die atemberaubend schöne Sienna kennen und verliebt sich während der Portraitarbeiten in sie. Die beiden fliehen¸ werden von Bellassar aber wieder aufgegriffen und Malone muss sich letztlich in einem großen Showdown gegen den übermächtigen Widersacher durchsetzen.
'Das Portrait' passt sich nahtlos in die Reihe von Morrells Werken ein. Spannende Unterhaltung in einfachem Stil mit gut ausgearbeiteten Charakteren¸ ohne besonderen Anspruch. Sowohl der Anfang¸ in dem Bellasar nichts unversucht und keinen schmutzigen Trick auslässt¸ um Malone zur Annahme seines Angebots zu zwingen¸ als auch das überraschende Ende können überzeugen und haben keinerlei Längen. Der Mittelteil besticht durch die zarte Liebesgeschichte zwischen Malone und Sienna und die Darstellung des vielschichtigen Bösewichts. Eindeutig fehl am Platz¸ sogar fast störend¸ und übertrieben erscheint das Weltuntergangsszenario um die russischen Biowaffen-Wissenschaftler¸ wieder einmal hat Morrell zuviel in einen Roman packen wollen. Gute Unterhaltung ist dennoch garantiert.
Eine Rezension von: Klaus Coltrane http://www.buchwurm.info/