Plage der Finsternis
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Jede der vier Personen erlebte in seiner Vergangenheit etwas¸ dass sie niemanden mitteilte. Diese Vorkommnisse können aber nicht mit der seltsamen Dunkelheit in Verbindung gebracht werden. Und eine Klärung der Ereignisse erfolgt nicht. Daher muss ein jeder die nächste grauenhafte Dunkelheit über sich ergehen lassen.
Da ich das Original nicht kenne¸ weiss ich nicht¸ ob es eine Schwäche der Übersetzung ist¸ oder ob der Autor tatsächlich so schwach geschrieben hat. Die Horrorszenarien berühren mich nicht wirklich¸ wirken zum Teil wie lose zusammengefügte¸ aber nicht sonderlich gute Kurzgeschichten. Die vier Personen lernt man über ihre Albträume kennen¸ wobei mit der jugendlichen Handlungsträgerin Gem zu beginn ein besseres Verhältnis aufgebaut werden konnte. Doch ab dem Zeitpunkt¸ da Gem das Haus betritt ändert sich vieles. Nicht nur die Ferienstimmung schlägt um¸ auch der Erzählstil lässt nach.
Daniel Keohanes Buch wurde in Deutschland als Welterstveröffentlichung heraus gebracht. Das Grusel-Motiv eines Geisterhauses ist nicht neu¸ wird aber immer wieder gern genommen. Die Möglichkeit¸ aus einer alten Kirche ein Geisterhaus zu formen birgt viele Möglichkeiten¸ die aber ungenutzt liegen blieben. Wir haben hier ein Haus¸ vier Personen¸ vier Fehler in der Vergangenheit und ein nicht näher zu beschreibender Gegner. Daniel Keohane nahm sich mit der Einschränkung auf ein Haus und vier Personen viele Möglichkeiten¸ einen spannenden und vielschichtigen Roman zu schreiben. Zu schnell gingen ihm die Ideen aus und die düstere Stimmung baute ab. Schade drum. Denn gerade mit seinem in Deutschland veröffentlichten Buch DAS GRAB DES SALOMON konnte er mich durchaus überzeugen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355