Piraten der Lüfte
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Az Gabrielson¸ der Aussenseiter¸ ist nicht überall beliebt. Es geht sogar so weit¸ dass ihn die eigenen Leute hassen¸ nur weil er keine Flügel sein eigen nennt.
Eines Tages kommt der geheimnisvolle Mr. Mordadson zu ihm nach Hause und fordert ihn auf¸ ihn zu ihrer Regentin Lady Aanfielsdotter zu begleiten. Ungläubig folgt er der Aufforderung¸ die als Befehl zu verstehen ist¸ denn dieser Aufforderung muss jeder Folge leisten. Sie erklärt ihm¸ dass das Leben in den Himmelsstädten durch ausbleibende Lieferungen bedroht ist. Weil er ein Flügelloser ist¸ wird er auf den Boden zurück geschickt um sich dort umzusehen¸ warum das der Fall ist. Unten angekommen trifft er auf Priester¸ die den Menschen¸ gegen hohe Abgaben versteht sich¸ nach ihren Tod in den Himmel zu kommen. Die Menschen haben aber kaum etwas für sich selbst und verweigern die Abgaben. Vor allem auch deshalb¸ weil keiner mehr an die Geflügelten glaubt¸ die sich auf der Erde nicht mehr sehen lassen. Az selbst wird von den Priestern¸ Vikare genannt¸ gefangen genommen¸ kann erfolgreich fliehen und muss auf der Flucht vor Schaufelwölfen feststellen¸ dass er wieder bei den Vikaren landet. Die Flucht vor den Wölfen endet mit einer Rettung durch die Familie Greifthaler. Sie entdecken ihn im letzten Moment und retten ihn mit ihrem Düsterspäher. Mit dem Fahrzeug sind sie unterwegs¸ um vom Himmel gefallene Dinge zu finden und den Vikaren auszuliefern. Und Az gehört dazu. Trotzdem kann ihn Cassie Greifthaler retten und ihn zu einem der Fahrstühle zu bringen¸ mit denen Az auf die Welt herunter kam. Gleichzeitig erkennt er in Alan Dampfsager und seinen Humanisten¸ zu denen sich auch Cassies Brüder bekennen¸ einen Feind der Himmlischen.
Das war die Geschichte des Auftaktbandes. Im zweiten Band geht es weiter¸ nicht weniger spannend als im Ersten¸ der mit einem Krieg endet.
Die Erdlinge sehen sich unablässig Angriffen durch geflügelte Piraten ausgesetzt. Diese überfallen ihre Eisenhütten und plündern ihre Fabriken. Die Erdlinge machen dafür das gesamte Volk der Luftlinge – die geflügelten Menschen – verantwortlich und rüsten sich zum Vergeltungsschlag. Doch die Geflügelten sind sich dieser Bedrohung für den Frieden zwischen Erd- und Luftlingen absolut bewusst und entsenden einen Botschafter zu den Piraten in der Hoffnung¸ die Angelegenheit friedlich beilegen zu können. Als Eskorte des Gesandten begleitet ihn das bewaffnete Luftschiff Cerulean unter dem Kommando von Azrael Gabrielson¸ dem einzigen Luftling¸ der ohne Flügel geboren wurde und der auch bereits Kontakt zu den Erdlingen gehabt hat. Doch an Bord herrscht keine Einigkeit. Az’ Autorität – als flügelloser „Krüppel“ von den Luftlingen verlacht – wird ständig untergrabenn. Und wie sollen die Piraten der Lüfte davon überzeugt werden¸ dass sie mit ihrem kriegstreiberischen Tun aufhören¸ wenn nicht einmal die Gesandten der Luftlinge untereinander Frieden halten können …?
Azrael Gabrielson ist inzwischen der stolze Kapitän eines Luftschiffes und damit beauftragt¸ Jagd auf Luftpiraten zu machen. Die Piraten überfallen Lager und Fabriken¸ um sich auszurüsten. Gleichzeitig sind sie es aber¸ die den frisch geschlossenen Frieden stören und den Erfolg zunichte machen können.
Mit von der Partie ist Az' Bruder Michael und dessen Braut Aurora¸ die auf Hochzeitsreise sind. Az selbst¸ der seine Freundin Cassie die letzten sechs Wochen nicht zu sehen bekam ist reichlich genervt von der Reise¸ den Piratenüberfällen und den eigenen Leuten¸ die ständig seine Autorität als Kapitän eines Luftschiffes untergraben. Dennoch versucht er seinen Auftrag durchzuführen¸ allen Fährnissen zum Trotz.
Jay Amory schuf mit seiner Welt um Luftlinge und Erdlinge etwas neues¸ interessantes und lesenswertes. Eine neue Welt wird dem reichlich genervten Publikum vorgestllt¸ das in Deutschland ständig mit "Tolkienschen Völkern" (den Begriff kann ich auch schon nicht mehr hören¸ trifft aber zu in Form von Büchern bombardiert werden. Die Welt lebt von neuen Ideen¸ da ist der britische Autor gut bei der Sache. Mal sehen¸ wie sich die Welt weiter entwickelt. Gute Ansätze sind vorhanden.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355