Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die neueste Ausgabe des vor einiger Zeit erschienenen Sekundärwerkes Phase X beschäftigt sich in Interviews und Artikeln mit dem Thema phantastische Ermittler. Phantastische Ermittler gibt es Dutzende¸ doch wenn man sich erst einmal daran setzt und wirklich nachschaut¸ werden es noch viel mehr. Ob die Detektive allein oder zu zweit auftreten¸ spielt in diesen Fällen keine grosse Rolle. Sie werden sich immer an den „Grossen“ der Literatur wie Sherlock Holmes und Dr. Watson (als Duo oder an Mike Hammer (Einzelermittler messen lassen. Im vorliegenden Band sind sehr viele Beiträge zur Science Fiction zu finden. Dominic Flandry von Poul Anderson¸ Magnus Ridolph von Jack Vance oder Jonas¸ der letzte Detektiv sind typische Vertreter ihrer Art. Letzterer ist mir nur als Hörspiel bekannt¸ gar nicht als Buch. Michael Koser als Autor nimmt sich die Zeit¸ um die Reihe eindrucksvoll vorzustellen¸ während Ralf Steinberg sich damit begnügt¸ die Reihe in der Schriftform und als Artikel bekannter zu machen. Im Bereich Horror widmet sich Carsten Kuhr den Werken von Kim Harrison. Der sehr gut zu lesende Artikel wird mit einem Interview mit der Künstlerin ergänzt¸ bevor sich im Horrorbereich weitere Ermittler in den Vordergrund drängeln. Bereits in den 1980er Jahren wurden sehr viele Ermittler auf die Leser losgelassen. Der Bereich der Heftromane brachte es mit sich¸ dass manchmal bis zu zwanzig Serien gleichzeitig um die Leser buhlten. Ob sie nun Larry Brent¸ John Sinclair¸ Mark Hellmann¸ Rick Masters und so weiter hiessen¸ in der Regel brachten alle Verlage das Gleiche auf den Markt. Daher ist es sehr angenehm zu lesen¸ was Michael Schmidt dazu zu schreiben hat. Ergänzt werden die Informationen mit Interviews von Christian Montillon und Helmut Rellergerd¸ die heute noch in diesem Bereich tätig sind.Weitere Vertreter dieser Art sind Harry Dresden¸ und Joe Pitt. Ersterer war kurze Zeit sehr beliebt¸ doch verlor sich dies schnell wieder und selbst der Comic dazu blieb eine einzelne Ausgabe¸ die nicht mehr weitergeführt wurde. Heute erscheint Harry Dresen im Verlag Feder und Schwert. Markus Mäurer hat sich bei der Betrachtung dieser beiden ungewöhnlichen Vertreter sehr viel Mühe gegeben und bringt sein Wissen gekonnt an den wissensdurstigen Leser.
Die Kurzgeschichte Angelus von Nina Allen erscheint als deutsche Erstausgabe¸ leider ohne Bezug zum Thema des Heftes. Hier hätte man durchaus mal auf einen Autor beim Atlantisverlag zurückgreifen können.
Ich bin ein grosser Fan von Magazinen und bin immer wieder erstaunt¸ aber auch zugleich erfreut¸ über die Themenvielfalt¸ die sich die einzelnen Redakteure und Autoren einfallen lassen. Neben dem einfachen Lesen eines Romans sind die Rückblenden auf diese und die Vergleiche mit anderen Romanen¸ den allgemeinen Informationen zur Phantastik¸ das für mich Wichtigste. Noch ein paar Interviews mit Autoren dazu und schon hat man einen zufriedenen Leser mehr.