Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Alannas und Sir Ogdens Söhne¸ acht an der Zahl¸ waren Ritter und starben als Ritter. Als Sir Ogden selbst stirbt¸ nimmt Alanna ihren neugeborenen Sohn percival und begibt sich in den Elfenwald. Sie erhofft sich¸ im Wald der Elfen in Ruhe ihren letzten Sohn aufziehen zu können¸ ohne das er Ritter werden will. Begleitet wird Alanna von ihrem Mündel Ivie¸ die dadurch der Heirat mit einem ungeliebten Mann entkommt. Schliesslich begleitet sie noch Edik¸ der getreue Haushofmeister. Percival wächst sehr allein im Elfenwald auf. Neben den bereits genannten Personen lernt er lediglich die Elfe Lili kennen. So ist Percival ein recht naiver und ungebildeter Kerl ohne die geringsten Kenntnisse höfischen Benehmens. Ein rechter ungehobelter Bauerntrampel der plötzlich von Göttern in seinem Wald besucht. Während Lili lautlos wie ein Geist verschwindet¸ will er die Götter¸ Ritter zu Pferde¸ anbeten. Percival ist nun plötzlich Feuer und Flamme für die Ritter und hat den sehnlichsten Wunsch¸ ebenfalls Ritter zu werden. Ein Schicksal das Mutter Alanna ihrem Sohn ersparen wollte. Percival ergreift die Möglichkeit und zieht nach Camelot auf den Hof von König Arthus. Auch Lili verlässt den Wald¸ denn sie möchte unbedingt ein menschliches Herz in ihren Besitz bringen. Magier Merlin behauptete¸ ein menschliches Herz sei die grösste magische Macht der Welt. So verlassen beide den Elfenwald mit ungeahnten Folgen. Die Elfe Lili entwickelt sich dabei nicht nur in eine Frau¸ die heimlich in Percy verliebt ist und ihn ein ums andere mal vor hinterhältigen Rittern oder durchtriebenen Frauenzimmern rettet.
Die Arthuslegende ist eine unerschöpfliche Quelle für Autorinnen¸ Autoren und solche¸ die sich dafür halten. Dabei wird aus der Arthus-Saga in den meisten Fällen nur ein müder Abklatsch. Bei der amerikanischen Autorin Anne Eliot Crompton kann man geteilter Meinung sein. Auf der einen Seite geht sie sehr frei mit dem Sagenstoff um¸ auf der anderen Seite beschreibt sie einen Percival¸ der durchaus seine Reize hat. Der vorliegende Roman ist ein guter Unterhaltungsroman. Romantisch angehaucht ist es ein Fantasy-Roman¸ der sich gut und schnell lesen lässt und keine grossen Ansprüche stellt.