Parlament der Feen
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
'Das Parlament der Feen'¸ geschrieben von dem mittlerweile 62jährigen John Crowley gewann den 'World Fantasy Award'. Um diesen Preis zu erhalten¸ muss man schon ein besonderes Buch geschrieben haben. Die Kritiker¸ hauptberufliche wie selbsternannte¸ erkannten lobend an¸ das Verhältnis der Wirklichkeit zu einer Anderswelt¸ sowie die Begrifflichkeit der dargestellten Personen¸ dass sie nur Teil einer wiederum grösseren Geschichte sind. Die handelnden Personen sind liebenswert bis in die kleinsten Einzelheiten dargestellt und selbst mit ihren Nebensächlichkeiten überaus lebensnah. Ich hatte eigentlich¸ warum weiss ich selbst nicht¸ damit gerechnet¸ ein Buch in den Händen zu halten¸ dass irgendwann zwischen 1850 und 1870 geschrieben wurde. Die Erzählung ist wie das Haus¸ altmodisch¸ verschnörkelt¸ geheimnisvoll und nie wirklich erklärend. Das Buch ist sehr schön aufgemacht¸ angefangen von der Qualität des reihenübergreifenden Titelbildes ¸ bis hin zu den Schnörkeleien auf den Buchseiten. Wer hierbei eine klassische Märchengeschichte erwartet¸ wird nicht enttäuscht sein. Quer durch die eigentliche Handlung ziehen sich Fantasy- und Märchen-Leitgedanken die bereits andere Fantasy-Literatur prägten. Es ist ein Buch mit einer sehr eigenen Atmosphäre¸ die den interessierten Leser schnell gefangen nimmt. Das Buch ist aber keins¸ dass man zur schnellen Unterhaltung durchliest. Das ist mit knapp 700 Seiten auch gar nicht möglich.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355