Orakel von Oonagh
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Zu Dritt gehen sie den Weg in das Zauberland Mär¸ in dem der Rat der Zwölf hart aber ungerecht herrscht. Angeführt werden sei von einem Dreizehnten Mitglied¸ dass noch nie jemand gesehen hat und kein Mensch ist. Das Leben der Mädchen gerät ganz aus den Fugen¸ als sie aus den beschützen Lebensraum ihrer Familien herausgerissen werden. Daran Schuld ist eine uralte Prophezeiung¸ die besagt¸ dass die Mädchen ihrer eigentlichen Bestimmung entgegensehen sollen. Sie stehen sich anfänglich misstrauisch gegenüber¸ bilden aber bald eine eingeschworene Gemeinschaft¸ die ihre unterschiedlichen Eigenschaften nützlich zusammenfügen können. Ihr Ziel ist es¸ das unglaublich weise Wesen Oonagh aufzusuchen¸ dass in einer Kristallgrotte lebt. Dort¸ im Lande Mär¸ haben nur Wesen zutritt¸ die an die Kraft der Phantasie glauben und ohne Wenn und Aber an das Unmöglich erscheinende glauben. Die Macht der Phantasie ist aber genau das¸ was der Rat der Zwölf am meisten fürchtet. Sie ist es¸ die deren Macht unwiederbringlich zerstören kann.
Erscheint in der Erzählung von Flavia Bujor zuerst alles wie ein Märchen¸ so entpuppt sich die ganze Erzählung nach und nach als ein Traum des Mädchens Joa¸ das sterbenskrank in einem Krankenhaus liegt. Die als Autorin hochgejubelte Flavia erzählt ihre Geschichte munter drauf los. Vieles was sie erwähnt kennt man unter anderem Namen aus Märchen und anderen Geschichten. Ihre geradlinig erzählte Geschichte¸ die in keiner Weise etwas neues bietet¸ ist dafür erfrischend lebhaft. In dieser Erzählung mischen sich die Standards der Fantasy mit der Unbekümmertheit eines jungen Mädchens. Sicherlich finden sich an einigen Stellen die Hilfestellung der Mutter. Und der grosse Schluss besagt doch nichts anderes¸ als dass man als junger Mensch seinen eigenen Weg finden muss¸ nie aufgeben und die Hoffnung bewahren soll.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355