Ohne Gestern
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Zwei Sachen die mir bei diesem Buch als ungünstig gelöst erscheinen. Der Titel ist vor dem dunklen Hintergrund kaum zu lesen und der Umschlag fühlt sich eklig an, dass ich das Buch gar nicht in die Hand nehmen wollte. Diesen Umstand finde ich immer öfter bei Büchern die über Amazon veröffentlicht wurden.
Roadtripps scheinen jetzt wieder in Mode zu kommen, denn Sebastian Fitzek nimmt sich ein sehr ähnliches Thema in seinem neuen Roman Der erste letzte Tag vor, der demnächst erscheint.
Als in Hamburg nach einem Flugzeugabsturz immer mehr Menschen erkranken, ahnt noch niemand, dass dies der Beginn einer Pandemie ist, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat. Die Ansteckungsrate ist enorm, die Inkubationszeit kurz und die Todesrate liegt nach einem wochenlangen Siechtum bei 100 Prozent. Rasend schnell breitet sich die Seuche weltweit aus und schon nach wenigen Tagen bricht die öffentliche Ordnung zusammen. Eine kleine Gruppe Hamburger Bürger aber bleibt von Ansteckung verschont. Alle leiden unter der gleichen Krankheit und gehören zu einer Testgruppe, die mit einem neuen Medikament behandelt wird. Hat dies etwas damit zu tun, das sie von der Seuche verschont werden? Und könnte ihre Immunität entscheidend beitragen, einen Impfstoff zu finden? Zu dieser Gruppe gehören sie Enddreissigerin Ellen Mark, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird und die junge Aussteigerin Sophie Hager, deren unangepasste Art immer wieder für Unruhe in der Gruppe sorgt, deren Energie diese immer wieder vorantreibt. Zusammen mit ihrer Ärztin gehen sie auf einen wahnwitzigen Trip quer durch Deutschland, denn der Hersteller des Medikaments hat seinen Sitz in der Nähe von München.
Das war jetzt der Verlagstext. Mehr muss man zum Inhalt nicht sagen, ohne zu viel zu verraten. Der Roman von Nadine Zacher ist meines Erachtens etwas zu lang geraten, zu viele Stellen, an denen sich die Handlung zieht. An diesen Stellen hätte man durchaus kürzen können. Die beiden Protagonisten Ellen Mark und Sophie Hager haben mir gut gefallen. Ellen ist eine außergewöhnliche junge Frau. Auf ihrer Reise kommen sie zufällig in diverse Abenteuer, mal mehr, mal weniger gelungen beschrieben. Ich fand es gut, weil man als Leser eine Entwicklung bei den Handlungsträgern feststellen kann. Die beteiligten Personen entwickeln sich langsam und haben, wie im normalen Leben, ihre Höhen und Tiefen. Was mir nicht gefällt, generell, nicht nur bei diesem Buch ist die Erzählung aus Sicht der beteiligten Person und die Jetzt-Zeit. Aber ansonsten war ich mit dem Band zufrieden.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355