Oceania 3: Insel des Lichts
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der dritte Band der bewegenden Saga um Flavia und Chris bringt eine fesselnde Erzählung zum Abschluss. Flavia und Chris erkennen¸ dass ihre Welt eine Welt ist¸ für die es sich einzusetzen lohnt. Die Umlenkung des Golfstroms ist eine gefährliche Sache und der Uranus-Konzern muss daran gehindert werden eine weitaus schlimmere Klimakatastrophe herbeizuführen¸ als es der Klimawandel bisher herbeiführte.
Noemie ist in New York trotz der eisigen Kälte unterwegs und damit auf gefährlichem Terrain¸ denn ohne gültige Ausweise ist sie verloren¸ wenn sie der Polizei oder anderen in die Hände fallen würde. Schlimmer noch¸ niemand würde nach ihr suchen. Durch einen Zufall trifft sie in New York ihren Bruder Benjamin wieder. Sie nimmt Benjamin zu einem ihrer geheimen Treffen mit. Dort werden sie bereits Tommy und Noel Nora erwartet. Tommy und Noel trauen Benjamin nicht über den Weg. Daher ist das Treffen nur von kurzer dauer. Und trotz der eisigen Kälte geht Tommy zum schützenden Damm¸ der New York vor den Wassermassen schützt. Er wartet dort auf das Schiff Samantha. An Bord soll sich sein Vater befinden¸ den er sehnlichst erwartet. Die Chancen stehen gut¸ denn Tommys Vater ist der Kapitän. Neben dem Kapitän befinden sich auch Chris und Amalia auf dem Schiff. Auch sie wollen New York schnellstens erreichen. Aber das Schiff kann New York nicht mehr anlaufen und sie werden abgetrieben. Der Grund sind die riesigen Ventilatoren¸ die die stadt vor dem Anstieg der Wassermassen schützen sollen. Gleichzeitig erzeugen sie einen starken Luftdruck¸ dass ankommende Schiffe nicht mehr in den Hafen einlaufen können. Die Samantha kann aber von Glück reden¸ denn durch die von Flavia beeinflussten Schneegänse finden sie doch noch eine ungefährliche Pasaage. In Landvik macht sich Anatole mit einem Flugzeug auf dem Weg nach New York. Seine sehr wichtigen Erkenntnisse teilt er mit der kleinen Gruppe. In seinem Grossmut überlässt er ihnen sein Flugzeug. Noemie¸ Chris¸ Tommy¸ Noel Nora¸ Amalia und ihr Bruder Henri nutzen die Chance und machen sich auf dem Weg zu der Insel Laluk.
Die Geschichte handelt vom Klimawandel¸ ist gleichzeitig mit phantastischen Elementen bestückt¸ stellt zudem eine Abenteuergeschichte dar¸ die mit einer Liebesgeschichte zwischen Flavia und Chris abläuft. Auf der Suche nach neuen Energiequellen praktisch mehrere Geschichten nebeneinander spielen. Zudem ist Hélène Montardre an ein bedeutsames Thema unserer Tage herangetreten. Öko-Fantasy könnte man das Jugendbuch ruhigen Gewissens durchaus bezeichnen. Die Autorin hat mit diesem sehr bedeutsamen und brisanten Thema¸ eine wundervolle Gescchichte geschaffen. Sie zeigt uns eine Zukunft wie wir sie nicht wollen und setzt damit die SF-Erzählungen der 1960er und 1970er Jahre fort¸ die mit der Angst vor einem Atomschlag spielten oder auch die ersten Umweltsünden anprangerten. Die damaligen Umweltorganisationen¸ die sich für die Natürlichkeit unserer Welt einsetzten¸ sind heute leider auch schon korrumpiert¸ arbeiten wie kapitalistische Grosskonzerne. Nur noch wenig spektakuläre Aktionen werden im Fernsehen übertragen und so schnell vergessen¸ wie sie gezeigt werden. In dieser Hinsicht ist das Buch¸ die Trilogie¸ ein Werk¸ dass unsere Kinder aufrütteln und nachdenklich machen kann.
Der Band ist auch ohne Vorkenntnisse der ersten Beiden Bücher gut lesbar. Sicher fehlen ein paar Zusammenhänge¸ die werden im Lauf der Erzählung jedoch klar. Ein ansprechendes Titelbild verleitet zum Kauf und bietet gleichzeitig einen Blick auf eine frohe Zukunft¸ eine Welt der Ruhe. Sehr ansprechend geschrieben.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355