Auf dem Obduktionstisch von Dr. Russel Owen landet der erfolgreiche Unternehmer Jason Roberts. Er starb auf dem Weg zu einem Treffen während eines Autounfall. Der Wagen fuhr scheinbar ungebremst in den Gegenverkehr. Kein Mensch konnte einen äusseren Einfluss bei diesem Unfall bemerken. Daher soll eine Obduktion des Leichnams Aufschluss über die Ursache bringen. Gleichzeitig mit dem Autofahrer Jason Roberts starben die Frau Billi Roberts und die junge Tochter. Das Team um Dr. Russel Owen übernimmt den Fall¸ um kurz darauf die nächsten Leichen auf ihren Tischen vorzufinden. Beim nächsten Leichnam handelt es sich um einen Fahrradkurier. Der junge Mann¸ Justin Ortega¸ wurde offenbar von einer schweren Hirnblutung dahingerafft. Und es ist eben jener Kurier¸ den Melissa Cavallero¸ Owens Assistentin¸ am Vormittag mit ihrem Auto anfuhr.

Zwei Frauen sterben bei Raubüberfällen in ihren Wohnungen. Dies scheint jedoch unmöglich¸ waren diese Wohnungen doch speziell gegen Einbruch gesichert. Den Zusammenhang der beiden Morde bildet jedoch nicht die Tatsache des Überfalls¸ sondern die schaurige Tatsache¸ dass die Köpfe beider Opfer zerplatzten. Die Profis der gerichtsmedizinischen Abteilung des New York Police Department stehen vor einem Rätsel. Weder fand die Spurensicherung eine Waffe¸ noch können die Gerichtsmediziner eine Todesursache erkennen.

Beim zweiten Handlungsstrang handelt es sich um eine Entführung¸ bei welcher das Einsatzteam zu gut war und den Entführer Seth Waters tötete. Jetzt ist das Pathologenteam gefragt¸ weil anhand der Leiche herausgefunden werden muss¸ wo das Opfer versteckt wurde.

Der Hörspielverlag Maritim brachte in der Vergangenheit immer wieder Kriminalhörspiele auf den Markt¸ die leider nicht sonderlich auffielen. Das liegt weniger an der guten Qualität der Hörspiele¸ noch am günstigen Preis¸ sondern an etwas wenig Werbung. Zu den Krimiserien zählt auch die Reihe NYPDead. Sehr gefällig ist dabei der Ernst¸ der bei der Sache ist. Neben einer wissenschaftlichen Beratung durch Dr. Axel Schunk von der Charité Berlin zeigen sich die Hörspiele durch Härte aus. Nicht übermässige Härte¸ sondern der Wirklichkeit angemessen. Lediglich die Figuren sind etwas übertrieben¸ wirken dadurch aber interessanter. Die Todesfälle der ersten drei Folgen sind recht anschaulich beschrieben. Das Gleiche gilt für die Obduktionen der Leichen. Die Beschreibungen sind nichts für Hörer mit schwachen Nervenn. Da wundert es nicht¸ wenn das Höralter von 12 auf 14 Jahre heraufgesetzt wurde. Die Ermittlungen sind spannend und unterhaltsam zugleich gestaltet. Den Reiz bezieht NYPDead aus dem Ermittlertrio¸ die ausführlich vorgestellt werden. Wolfgang Condrus spricht Russel Owen einen schwarzhumorigen Pathologen¸ den Chef der Truppe. Er hat immer einen coolen Spruch auf den Lippen¸ der auch gerne mal unter die Gürtellinie geht. Zurückhaltung ist dem Pathologen fremd¸ er bleibt aber immer clever und wichtig in seinem Job¸ abgebrüht. Melissa Cavallero ist Ärztin¸ absolvierte eine Grundausbildung bei der Polizei und liess sich dann in Owens Team versetzten ¸ gesprochen von Ghadah Al-Akel ist eine hochintelligente und aufstrebende Polizistin. Melissa beging jedoch den Fehler¸ mit dem Chef ins Bett zu gehen. Mit starkem Willen kämpft sie nicht nur gegen die dummen Sprüche ihres Chefs¸ die auch unterhalb der Gürtellinie liegen¸ sondern auch gegen seine despotische Herrschaft an. Dritter im Bunde ist der leicht schüchterne und als schwul bezeichnete Kyle Anderson und wird von Norman Matt gesprochen. Anspielungen auf diverse Fernsehsendungen runden die Hörspiele ab. Interessant dabei die Sprecherauswahl. Denn die wichtigsten Figuren werden von den deutschen Stimmen von Navi CIS gesprochen:

Wolfgang Condrus Special Agent Leroy Jethro Gibbs Dr. Russel Owen
Ghadah Al-Akel Special Agent Caitlin Todd Melissa Cavallero
Norman Matt Special Agent Anthony 'DiNozzo Kyle Anderson

Im zweiten Teil kommt Zuwachs in das Team. Den Duke. Duke MacRaes Aufgabe¸ gesprochen von Eberhard Prüter ¸ besteht darin¸ vor Ort die Leichenteile einzusammeln¸ eine unangenehme Arbeit¸ je kleiner die Teile werden.

Der Wechsel zwischen den einzelnen Fällen¸ in der Regel zwei pro Folge¸ und die Frage nach den unterschiedlichen Todesursachen¸ gestalten die Folgen abwechslungsreich. Die Auflösungen sind teilweise verblüffend.

Die Musik ist abwechslungsreich gestaltet und reicht von elektronischen Klängen und Rockmusik bis zum Hip Hop. Sie drängt sich zu keiner Zeit auf¸ sondern dient eher zur stilistischen Untermalung. Die Geräuschkulisse ist realistisch gehalten und überzeugt.
Die Titelbilder fallen nicht besonders auf. Zurückhaltend könnte man es nennen. Schön zu betrachten¸ doch leider fehlt ein wenig Pepp.
Will man ein Fazit ziehen¸ so kann man ohne Weiteres sagen¸ die Folgen von NYPDead gelungen und ein Meisterstück moderner Krimihörspiele. Die durchdachten und überraschenden Geschichten bieten viel Hörenswertes. Hörer gepflegter und intelligenter Krimiunterhaltung dürfen¸ nein sollten¸ bedenkenlos zugreifen.

Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355