Nomadengott: Weltenbaumler
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Zur selben Zeit herrscht tiefe Besorgnis im fernen Eisland. Ein vorwitziges Eichhörnchen bringt das Gefüge des Weltenbaums durcheinander¸ in Asgard wird ein allseits beliebter Gott ermordet¸ und die mythischen Tiere fliehen aus der Götterwelt¸ um den Widerstand gegen ihre Herren zu organisieren.
Unter anderem jagten Odin¸ Loki und Hönir ihr Abendessen selbst. Es ist ein dicker Otter¸ den sie gern zubereiten lassen wollen. Also suchen sie¸ grölend mit einem Metfass unter dem Arm¸ ein Haus auf¸ in dem Vater und Sohn sitzen. Zuerst sind sie sehr erbost¸ weil Odin die Haustür einschlägt und sich dann als Gott vorstellt. Als er jedoch den Otter auf den Tisch wirft¸ werden die beiden fuchsteufels wild. Denn Otter ist ihr gestaltwandlerischer Bruder. Loki wird ausgeschickt so viel Gold zu besorgen wie benötigt wird¸ um den toten Otter voll damit zu bedecken. Ansonsten kommen Odin¸ Hönir und Loki nicht frei. Bei diesem Akt der Eigentumsübertragung in Form eines Golddiebstahls fällt Loki ein Ring in die Hände den der Vorbesitzer gerade mal eben verflucht. Frei nach einem alten Kinderlied¸ das auch der Autor zitiert¸ Ringlein¸ Ringlein¸ du musst wandern ... ist der Ring nun weltweit unterwegs.
Als Seshmosis an Bord der Gublas Stolz die eisige Insel erreicht¸ wird klar: Ragnarök¸ der Weltuntergang¸ steht bevor. Auf Asgard herrscht Ratlosigkeit. Trotzdem¸ die Lichtalben sortieren die Waffen für die letzte Schlacht¸ die Walküren teilen sich das Schalchtfeld auf etc.
Auf der Suche nach seinem Nachkommen gerät der kleine Schreiber aus Byblos unversehens in das unbarmherzige Spiel der Götter. Sein Weg von Island führt ihn zu den Nibelungen mit den viel gerühmten Helden Siegfried¸ König Gunther und Hagen von Tronje und landen im Hafen Eislands. Das ist aber noch nicht alles¸ die Fremden aus Ägypten landen in Worms¸ Nostr'tut-Amus lernt sogar Ortwin kennen¸ einen ganz besonderen Mann¸ der die Grossen Magier und Seher der Welt kennen lernen durfte. Ortwin ist Kerkermeister zu Worms und Nostr'tut-Amus sein Gast¸ im Kerker versteht sich.
Ob Gerd Scherm mit seinem WELTENBAUMLER nur vorhatte eine Weltreise zu unternehmen und seine Seele baumeln zu lassen¸ oder ob er damit die Bewohner des Weltenbaums gemeint hat¸ sei sein Geheimnis und ihm unbenommen. Wer mehr über ihn erfahren und so manches Geheimnis lüften will mag sich den phantastischen Bücherbrief 410 zuwenden oder auf die Seite www.nomadengott.de ansehen.
Seshmosis wird von seinem Gott ohne Namen in den wilden Norden ausgesendet¸ um einen seiner¸ oder besser seinen letzten¸ Nachkommen zu retten. Ob GON nun bedeutet Gerd oder Nichtgerd¸ ähnlich wie bei Sein oder nicht Sein¸ oder tatsächlich Gott ohne Namen ist ein weiteres Geheimnis. Das Geheimnis um Seshmosis Nachkommen¸ den es zu retten gilt¸ ist jedoch nicht so verschleiert. Sonst hätte der Autor diesen Roman nicht geschrieben. Denn er lüftet nicht nur dieses Geheimnis. Gerd Scherm schreibt einen wundervollen phantastischen humorvollen Roman. Aber er ist auch etwas wehmütig¸ denn die Trilogie ist damit erst einmal abgeschlossen. Mal sehen¸ was es neues von ihm gibt.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355