dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber.
Die Vampirjäger¸ der Untote Bones und die Halbvampirin Cat Crawfield wollen sich für ein paar Tage zurückziehen und Urlaub machen. Was liegt näher¸ als eine Reise in die Stadt der Liebenden? Kurzerhand reisen sie zu einem romantischen und entspannten Wochenende in Paris. Die Reise stellt sich aber auch als nicht sonderlich erfolgreich heraus. Cat wird seit einiger Zeit von merkwürdigen Träumen heimgesucht. Ein ihr unbekannter Vampir spielt darin eine entscheidende Rolle. Durch Mencheres erfährt sie¸ dass der alte und mächtige Vampir aus ihren Träumen Gregor heisst. Gregor erhebt Anspruch auf sie weil sie als sechzehnjährige eine Verbindung mit ihm eingegangen ist. Aus diesem Grund betrachtet er Cat als seine Frau. Nach den Gesetzen der Vampire sind seine Ansprüche eine ernste Angelegenheit¸ denen man nicht so einfach entkommen kann. Cat hingegen kann sich an die wesentlichen Ereignisse nicht erinnern. Ausgerechnet der mächtige Mencheres löschte einige ihrer Erinnerungen¸ ausgerechnet ihre Zeit mit Gregor in Paris. Die Erzählung war nicht unbedingt gelungen. Ein junges unschuldiges Mädchen verliebt sich Hals über Kopf in den strahlenden blonden Helden und der macht sie zu seiner Frau. Gregor wird schliesslich immer aggressiver in ihren Träumen. Sie flüchtet gemeinsam mit Bones. Die Flucht hilft aber nicht wirklich. Als sie von Gregors Ghulen angegriffen¸ ihre Mutter gar entführt werden¸ drohen die Ereignisse ausser Kontrolle zu geraten. Daher entschliesst sich Cat zu einer Handlung¸ die ihr Leben erst einmal komplett umkrempelt.
Vergleicht man den vorliegenden Roman mit den vorherigen drei Büchern¸ so kommt man fast zu der Ansicht¸ eine ganz andere Autorin und andere Helden vor sich zu haben. Die knisternde Chemie¸ wie sie in den Bänden eins und zwei beschrieben wurde vermisst man. Dabei sind die Szenen in denen es um Sex geht¸ wesentlich besser geworden. Cat wird innerhalb der Erzählung immer mehr zur Anti-Heldin. Zur unsympathischen Figur. Die Vampirjägerin benimmt sich¸ als wäre sie mit Bones schon seit Jahren verheiratet¸ zickt rum¸ ist launisch¸ unentschlossen und benimmt sich auch sonst recht unpassend. (vielleicht schwanger? Die erste Hälfte des Buches zieht sich. Streit zwischen Bones und Cat und gleichzeitig die Auseinandersetzung mit Gregor. Irgendwie langweilig. Es führt zu nichts. Irgendwie ist die Magie flöten gegangen. Ich vermisse den schwarze Humor¸ Bones Sticheleien sowie die schlagkräftigen Argumente. Die meiste Zeit ist die Rede von Missverständnissen und gegenseitigen seelischen Verletzungen was mit der Zeit langweilig wird. Die Versöhnung zwischen Cat und Bones sorgt dann dafür¸ dass endlich etwas Spannung aufkommt. Ein weiteres positives Zeichen sind die Nebencharaktere¸ allen voran Vlad¸ der als unerwartete und unberechenbare Präsenz im Hintergrund auftritt.