Nation der Untoten
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Blicken wir zurück zum eigentlichen Anfang. Captain Bannerman Clark wird gerade während seines wöchentlichen Rituals¸ dem Essen eines blutigen Steaks im Brown Palace dem besten Hotel Denvers¸ von einem Anruf gestört. Hätte er gewusst¸ ja nur annähernd geahnt¸ was auf ihn zukommt¸ er wäre sitzen geblieben und hätte sein Steak ein letztes Mal genossen. Statt dessen macht er sich auf¸ um dem Ruf des Gouverneurs von Colorado zu folgen. Als der Captain der Colorado Army National Guard erfährt¸ worum es sich bei dem Notruf handelt¸ denkt er noch¸ der Auftrag werde schnell erledigt. Im Gefängnis von Colorado Springs tobt ein Gefangenenaufstand. Captain Bannerman soll mit seiner einheit diesen aufstand niederschlagen. Was er nicht weiss ist¸ dass die Insassen schon längst nicht mehr menschlich sind. Im Gegenteil¸ sie sind sogar gierig auf Menschenfleisch.
Bereits nach kurzer Zeit ist das Land von gehirnlosen Zombies überschwemmt. Bis auf ein paar sehr seltene Ausnahmen. Etwa Nilla¸ wie sich die Frau nennt¸ die ihren eigenen Namen nicht mehr kennt. sie fällt aus der Masse der Zombies heraus. Und neben ihr soll es etwa noch einen Jungen in Russland geben und ein paar andere mehr.
Der Roman ist in eine Art chronologischer Zeitungsbericht aufgebaut. Über jedem Kapitel befindet sich eine entsprechende Überschrift¸ oder besser gesagt¸ Schlagzeile. Danach flogt die eigentliche Handlung¸ die sich erst einmal darin erschöpft¸ sehr viele Handlungsträger¸ die manchmal nur einmal auftreten¸ vorzustellen. Dies macht es erst einmal schwer¸ der Handlung an sich zu folgen¸ weil nicht ganz klar ist¸ wo sie überhaupt ist¸ wohin die Geschichte steuert. Aus diesem Grund ist der Nachfolger STADT DER UNTOTEN besser. NATION DER UNTOTEN
ist ein hervorragender Auftakt¸ jedoch nicht sehr leicht zu lesen.
David Wellington wurde mit nur wenigen Romanen zu einem Begriff als aussergewöhnlicher¸ aufstrebender Horrorautor. Ich bin geneigt¸ ihn mit David Moody zu vergleichen. Allerdings gefällt mir dieser noch einen "Tick" besser. Das liegt jedoch eher an der Übersetzung. Diese gefällt mir stellenweise gar nicht. Es gibt zu viele Fremdwörter die nicht notwendig sind¸ deutsch ist eine Sprache¸ in der es möglich ist¸ sehr viel genauer zu beschreiben als in einer universellen Einfach-Sprache wie Englisch.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355