Nachtgeister
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Selbst in einer Millionenmetropole wie New York finden die Geschwister keine Ruhe. Nachdem bei einer Auseinandersetzung Niko einen der Auphe genannten Dämonen tötete will er schnellstens wieder verschwinden. Das Vorhaben der beiden Jungs scheitert an einer kleinen¸ unbedeutenden Sache. Der schnöde Mammon. Er reicht nicht aus¸ ein Auto zu kaufen. Zum Glück gibt es Zufälle¸ die niemand erwartet¸ denn bei dem Versuch sich ein Autor günstigst unter den Nagel zu reissen¸ treffen sie auf Robin Goodfellow. Der redegewandte Autoverkäufer will sich den Brüdern anschliessen. Sie sind zwar zuerst dagegen¸ doch sind sie dann zu Dritt. Robin¸ ein Puck¸ stellt sich als Bereicherung der kleinen Gemeinschaft dar¸ denn er haut die beiden aus so mancher prekären Situation. Leider gelingt das nicht immer¸ denn der Banshee Grendel übernimmt Cal. Seitdem ist Nikos Halbbruder unterwegs und macht die Stadt unsicher. Nicht nur die Stadt¸ insbesondere startet er Angriffe auf Niko und seine Freunde¸ versucht sie zu töten. Um nicht selbst getötet zu werden muss Niko zur Endlösung greifen und versuchen Cal zu töten. Scheinbar gibt es keine andere Möglichkeit¸ selbst am Leben zu bleiben.
Da die ganze Erzählung aus der Sicht von Cal erzählt wird wird sie nicht ganz ernst erzählt. Spätestens wenn der Körper von einem Dunkling ganz übernommen wird¸ steigt auch der humorige Anteil. Etwa¸ als er vor der Kloschüssel steht¸ seine Blase entleert¸ und dort von seinem Chef aufgesucht wird. Hier hat die Übersetzerin Barbara Röhl gute Arbeit geleistet. Das gleiche gilt ebenso für den schlaksigen Tonfall¸ der ganz gut auf den eines Teenagers passt. Allerdings lässt sich Rob Thurman mit der Einführung der Personen und ihrer Beschreibung viel Zeit. Gut ein Viertel des Buches benötigt sie¸ um "in die Gänge" zu kommen¸ verliert dabei ein wenig das Ziel aus den Augen. Im Vordergrund steht das Geschwisterpaaar und ihre Gegner bleiben etwas im Dunkeln. Zwar erfährt der Leser¸ wer die Gegner sind¸ Auphe¸ Dämonen¸ Vampire¸ Fabelwesen eben¸ doch ein wenig düsterer als zur Zeit gängig¸ beschrieben. Hinzu kommt ein gelungenes Titelbild¸ dass mit seinem düsteren Regenmotiv sehr gut gelungen ist.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355